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Alice Schwarzer: Auch Männer können Menschen sein - wenn sie nur wollen

Archivmeldung vom 02.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Alice Schwarzer (2016)
Alice Schwarzer (2016)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Feministin Alice Schwarzer mag "lieber jungenhafte Männer als muskulöse Mannsbilder". Dies verriet die Herausgeberin der Frauenzeitschrift "Emma" dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Generell sei der ideale Mann "einfach ein Mensch", sagte Schwarzer, die an diesem Sonntag (3. Dezember) 75 Jahre alt wird.

Ihrem Großvater, der für sie ihre "soziale Mutter" gewesen sei, verdanke sie die Erkenntnis, "dass auch Männer Menschen sein können - wenn sie nur wollen". Selbst nicht Mutter geworden zu sein, habe sie in ihrem Leben "nicht eine Sekunde lang bedauert", so Schwarzer weiter. Die "Emma" gäbe es selbstverständlich nicht, wenn sie ein Kind gehabt hätte, "denn das war lange ein 24-Stunden-Job. Aber ich muss zugeben: Großmutter wäre ich doch ganz gerne", fügte Schwarzer hinzu. Als ihre größte Genugtuung im Rückblick auf ihren Einsatz für Frauenrechte bezeichnete Schwarzer es, "dass ich in den 50 Jahren viel beitragen konnte zur Ermutigung von Frauen - und auch von Männern, die keine Machos sein wollen".

Ihrer Ansicht nach "sind wir letzten halben Jahrhundert mit Siebenmeilenstiefeln vorangekommen. Niemals hätte ich mir in den 70er Jahren erträumen lassen, dass ich noch eine deutsche Kanzlerin erleben werde und dass mir so viele Männer begegnen werden, die Kinderwagen schieben. Immerhin sind wir Feministinnen gegen ein paar Tausend Jahre Patriarchat angetreten." Allerdings bleibe nach nur einem halben Jahrhundert Veränderung durchaus noch einiges zu tun, sagte Schwarzer. So würde sie es gern erleben, dass Prostitution und Frauenhandel, die beide untrennbar miteinander verknüpft seien, "in unserer Gesellschaft so geächtet werden wie inzwischen der Sklavenhandel".

Auch die Abwehr des religiösen Fundamentalismus, der den westlichen Demokratien seine "Gottesgesetze" aufzwingen wolle, sei ihr ein zentrales Anliegen. In den zahlreichen Angriffen, denen sie im Lauf ihres Lebens ausgesetzt gewesen sei, habe sie am meisten das Klischee von der "verbissenen, humorlosen, männerhassenden Feministin" getroffen, "eben das, was alle Feministinnen übergebraten kriegen. In meinem Fall allerdings liegt das Klischee voll daneben. Ich bin kämpferisch, aber nie verbissen. Ich lache gerne und viel. Und ich habe ein besonders gelassenes Verhältnis zu Männern. Nur darum kann ich ihnen ja auch auf Augenhöhe begegnen." Auch dies führte Schwarzer auf den Einfluss ihres Großvaters zurück. Zu der etliche Jahre zurückliegenden juristischen Auseinandersetzung um Steuerhinterziehung sagte Schwarzer: "Es war ganz sicher ein Fehler, dass ich die Zinsen meines Kontos in der Schweiz nicht versteuert habe. Darum habe ich ja auch 2013 eine Selbstanzeige erstattet. So etwas wird mir also nicht wieder passieren."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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