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Jugendliche nehmen Songtexte von Bushido ernst

Archivmeldung vom 20.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bushido 2010 Foto: Philipp von Ostau Bild: de.wikipedia,org
Bushido 2010 Foto: Philipp von Ostau Bild: de.wikipedia,org

Die gefährlichen Einstellungen, die Bushido durch Bilder und Sprache verbreitet, werden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ernst genommen und auf den Alltag übertragen", erklärt der Kölner Sozialarbeit-Experte Franco Clemens. Er glaubt, dass Bushido vor allem einen großen Einfluss auf Jugendliche aus bildungsfernen Schichten ausübt.

Gegenüber Newsroom.de sagte Franco Clemens: "Ich arbeite seit Jahrzehnten mit Jugendlichen, die perspektivlos am Rande der Gesellschaft stehen. Dort habe ich erfahren, dass Bushido mit seinen Texten und seiner medialen Omnipräsenz einen sehr großen Anteil daran hat, dass in sozialen Brennpunkten eine von Hass und Gewalt geprägte Atmosphäre entsteht."

Im Gespräch mit Newsroom.de sagte Prof. Dr. Frank Überall von der HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft, dass sich Journalisten "durch unreflektierte Berichterstattung zuweilen zu Mithelfern machen. Durch die extreme Aufmerksamkeit, die dadurch entsteht, gehen manche Maßnahmen nach hinten los: Dass ein aktueller Songs von der Bundesprüfstelle auf den Index gesetzt und darüber berichtet wurde, erhöht doch noch die Aufmerksamkeit. Jetzt gucken die Jugendlichen doch gerade nach, was sie da "verpassen"."

Der Berliner Rapper Bushido macht seit Tagen Schlagzeilen mit Gewalt verherrlichenden Songs. Die Bundesprüfungstelle für jugendgefährende Medien hat seine umstrittene aktuelle Veröffentlichung auf den Index gesetzt, ab diesem Wochenende darf sie nicht mehr an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden.

Lesen Sie den gesamten Beitrag auf Newsroom.de, dem Branchendienst für Journalisten und Medienmacher: http://nsrm.de/-/18c

Keine strafrechtlichen Konsequenzen für Bushido

Rapper Bushido (34) droht wegen seines Hass-Videos keine strafrechtlichen Konsequenzen. Der Skandal-Song "Stress ohne Grund" soll jedoch im Eilverfahren auf den Index gesetzt werden. Nach Informationen der "Bild-Zeitung" haben zwei Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Berlin unabhängig voneinander die Strafanzeigen gegen den Rapper geprüft. Wie "Bild" erfuhr, kommen beide Staatsanwälte zu dem Schluss, dass keine strafbaren Handlungen zu erkennen seien. Der Text sei durch die künstlerische Freiheit abgedeckt. Auf Anfrage teilte die Ermittlungsbehörde am Mittwoch mit, dass die Prüfung weiterhin andauern würde.

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wird das Album "NWA" von Rapper Shindy mit dem umstrittenen Song "Stress ohne Grund" jedoch schon am Freitag auf den Index setzen. Wie die "Bild-Zeitung" berichtet, traf das sogenannte Dreier-Gremium diese Entscheidung am Dienstag in einem Eilverfahren. Ursprünglich sollte die Entscheidung am Montag rechtskräftig werden, doch nach dem Wirbel in den Medien sahen sich die Verantwortlichen zu schnellerem Handeln gezwungen.

In der Begründung der Prüfstelle heißt es: "Es ist verrohend und zu Gewalttätigkeiten anreizend und diskriminierend gegen Frauen und Homosexuelle." Laut Beschluss darf das Album mit dem Song seit Freitag, 24 Uhr nicht mehr an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft oder öffentlich in Ladenregalen angeboten werden. Das betrifft auch den Online-Handel.

Skandalrapper Bushido verteidigt Hass-Video: Bushido bestreitet Aufruf zu Gewalt, lehnt aber Entschuldigung für Hass-Video ab

Skandalrapper Bushido hat in einem N24-Interview sein umstrittenes Hass-Video verteidigt. Bushido bestreitet, dass er mit seinem Video, in dem er unter anderem Grünen-Chefin Claudia Roth und FDP-Politiker Serkan Tören angreift, zu Gewalt aufruft:

"Ich möchte an dieser Stelle definitiv erst einmal darstellen, dass das absolut kein Aufruf zu irgendeiner Form von Gewalt sein soll, also überhaupt nicht. (...) Ich habe die Mittel benutzt, die mir zur Verfügung stehen. Und ich meine, Frau Roth und Herr Tören, mit denen hab ich halt schon `ne etwas längere gemeinsame Vergangenheit. Ich wurde von den beiden auch des Öfteren als Antisemit und als Proll-Arschloch und so was alles betitelt und bezeichnet - auch in der Öffentlichkeit. Und das ist jetzt meine Retourkutsche gewesen - sollte aber auf gar keinen Fall irgendwie dazu aufrufen, den Leuten irgendwie Leid anzufügen oder so."

Der Formulierung "Ich schieß auf Claudia Roth" sei nicht wörtlich zu nehmen, so Bushido. Wer die Rapper-Sprache kenne, werde das verstehen:

"In unserer Sprache ist das so: "Schießen" wird mit "Beleidigen" oder mit "Anmachen", mit "Anpöbeln", sozusagen, gleichgesetzt. "Schießen" wird in diesem Falle - und auch in UNSEREM Falle - auf gar keinen Fall irgendwie mit Waffen oder Munition sozusagen assoziiert - und wenn ich überhaupt schieße, dann mit Worten und nichts anderem."

Entschuldigen möchte Bushido sich nicht für sein Hass-Video - auch wenn er einräumt, dass er mit seiner Provokation vielleicht ein bisschen zu weit gegangen ist: "Ich möchte mich auf jeden Fall dahingehend äußern, dass das auf gar keinen Fall als eine Art Drohung, Mord-Drohung, was auch immer aufgefasst werden soll. (...) Ich glaube, ich hab ein bißchen über das Ziel hinausgeschossen, aber ich würd mich hier jetzt auf gar keinen Fall entschuldigen."

Dass gerade junge Fans den Text missverstehen könnten, glaubt Bushido nicht:

"Ich bin ganz fest der Meinung, dass Menschen, die sich mit Rap auseinandersetzen, die Rap mögen und die das sozusagen jeden Tag irgendwie konsumieren, dass die sehr gut wissen, wie man damit umzugehen hat - ob die nun 15, 25 oder 30 sind, für mich spielt das keine Rolle. Schwierig wird es, wenn dieser Inhalt transportiert wird und Menschen damit konfrontiert werden, die dem nicht folgen können. Ich denke mal, ein Mensch der Heino-Musik hört, der Schlagerliebhaber ist, der wird damit nichts anfangen können mit dem was ich mache."

Quelle: Medienfachverlag Oberauer GmbH (ots) / dts Nachrichtenagentur / N24

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