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Die Zeit und der Fall Dieter Wedel: "25 Fälle sind dokumentiert", sagt Christoph Amend, Chefredakteur des Zeit Magazins.

Archivmeldung vom 06.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dieter Wedel (2016)
Dieter Wedel (2016)

Foto: JCS
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Christoph Amend, Chefredakteur des Zeit Magazins, verteidigt im Medienmagazin journalist das Vorgehen seiner Redaktion im Fall Dieter Wedel. Die beiden Reporterinnen Annabel Wahba und Jana Simon, die zwei Monate lang "nahezu rund um die Uhr" mit der Geschichte befasst waren, hätten zunächst "in alle Richtungen recherchiert, um herauszufinden, wie glaubwürdig die Anschuldigungen der ersten Zeugin sind", so Amend im Interview mit dem journalist.

In Gesprächen "mit mittlerweile 160 Personen" hätten sie dann herausgefunden, dass es Muster von Nötigungsgeschichten gibt. "Unsere Reporterinnen stießen auf immer mehr Fälle, je länger sie recherchierten", so Amend. "Wir haben inzwischen insgesamt 25 Fälle dokumentiert." Sieben davon wurden bisher veröffentlicht - drei im Zeit Magazin und vier in einem weiteren Beitrag, der im Dossier der Zeit erschienen ist.

"Der Kern unserer Recherche und damit der Grund, warum wir die Geschichte veröffentlicht haben, sind die ganz konkreten, teilweise brutalen Erlebnisse, die uns die Frauen geschildert haben", so der Chefredakteur des Zeit Magazins. Um den Fall zu skizzieren, sei es jedoch auch wichtig, "die Atmosphäre am Set zu schildern, diese offenbar nahezu biblische Machtfülle, die Wedel hatte".

Auf die Frage, ob es auch in den Redaktionen hierzulande ein strukturelles Problem gebe, das Machtmissbrauch möglich mache, sagt Amend: "Ausschließen lässt sich keine Branche." Für das Zeit Magazin und die Zeit sieht er aber keine Probleme. "Ich kann natürlich nur das Klima beschreiben, das ich kenne." Amend ist seit 2004 bei der Zeit. Ein Wandel des Klimas in den Redaktionen sei vielleicht auch eine Generationsfrage: "Ich habe eine berufstätige Mutter, die selbstverständlich Karriere gemacht hat, vielleicht bin ich dadurch mit einem anderen Rollenverständnis aufgewachsen."

Im Interview mit dem journalist wertet Christoph Amend es als gutes Zeichen, dass die Fernsehsender jetzt Aufklärung im Fall Wedel versprechen. "Das ist wichtig, auch um zu verhindern, dass sich solche Fälle wiederholen."

Quelle: journalist - Das Medienmagazin (ots)

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