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Uwe Kockisch: Diesem Mann verdanke ich meine Karriere

Archivmeldung vom 13.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Uwe Kockisch (2014), Archivbild
Uwe Kockisch (2014), Archivbild

Foto: Ralf Roletschek
Lizenz: GFDL 1.2
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspieler Uwe Kockisch (75) verdankt einem früheren Direktor der Schauspielschule Berlin, der späteren Hochschule Ernst Busch, seine Karriere.

Nach einem Vorsprechen habe die Prüferin zunächst den Raum verlassen, berichtete Kockisch der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Sie kam wieder rein mit einem Mann, der - wie sich nachher rausstellte - der Direktor der Schauspielschule war. Ich musste noch mal vorsprechen und dann draußen warten. Es dauerte und dauerte - bis der Direktor wieder rauskam, mich reinholte und fragte: Willst du ins erste oder ins zweite Studienjahr?"

Hintergrund dieser Frage sei eine Haftstrafe wegen Republikflucht gewesen, sagte Kockisch weiter: "Ich hätte nach meiner Vorstrafe wegen der Fluchtgeschichte gar nicht immatrikuliert werden dürfen. Der Direktor wusste davon und wollte die Immatrikulation umgehen, indem er mich gleich ins zweite Jahr nimmt. Viele Jahre später habe ich dann erfahren, dass er sogar für mich gebürgt hat. Ich bin dann mit einer Flasche Cognac zu ihm gefahren, wir haben in seinem Sekretariat die Nacht durchgetrunken, er hat mir sein Leben erzählt und ich ihm meins."

Angefangen habe alles am Theater in Cottbus, sagte Kockisch: "Da war ich als Schüler Statist. Später dann, als ich nach meiner Gefängnisstrafe wegen versuchter Republikflucht auf Arbeitssuche war - es gab in der DDR ja eine Arbeitspflicht -, bin ich zum Theater, habe den Verwaltungschef angesprochen und ihm alles erzählt aus meiner nicht gerade staatsfreundlichen Vergangenheit. Er hat mir zugehört, dann aber gesagt, er habe auch nichts, man suche lediglich einen Nachtpförtner. Aber das reichte mir ja." Er habe dann als Nachtpförtner und Aushilfsgarderobier gearbeitet.

In dieser Zeit habe er begonnen, sich für die Schauspielerei zu begeistern, berichtete der 75-Jährige: "Wenn ich den Nachtdienst als Pförtner hinter mir hatte, bin ich in den zweiten Rang - so, dass mich niemand von unten sehen konnte. Durch die Stühle hindurch habe ich dann den Schauspielern bei der Probe zugesehen - das fand ich spannend. Aber auf die Idee zu kommen, so etwas selbst zu machen, wäre für mich größenwahnsinnig gewesen."

Kockisch ist am kommenden Montag (20.15 Uhr) im ZDF-Drama "So weit das Meer" und am Donnerstag im Ersten als Commissario Brunetti in der 25. Donna Leon-Verfilmung "Ewige Jugend" zu sehen. Obwohl er bereits 75 und Donna Leon 76 sei, denke man nicht ans Aufhören, sagte Kockisch: "Ein Ende ist nicht in Sicht".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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