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Caren Miosga: "Ich will keine Nachruf-Fetischistin werden"

Archivmeldung vom 14.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Caren Miosga (2013)  Bild: Ralf Roletschek - CC BY 3.0 de über Wikimedia Commons
Caren Miosga (2013) Bild: Ralf Roletschek - CC BY 3.0 de über Wikimedia Commons

"Tagesthemen"-Moderatorin Caren Miosga war gestern Abend in Hamburg zu Gast bei der Gesprächsreihe BRIGITTE LIVE. Im Interview mit Chefredakteurin Brigitte Huber und BRIGITTE-Redakteurin Claudia Kirsch erlaubte Miosga dem Publikum sehr persönliche Einblicke in ihr Leben.

Caren Miosga arbeitet seit 2007 als Moderatorin der ARD-"Tagesthemen". Ihre öffentlich-rechtliche Fernsehkarriere begann 1999, als die studierte Slawistin die Moderation des "Kulturjournals" im NDR übernahm, 2003 kam das Medienmagazin "Zapp" dazu. Ab 2006 präsentierte Caren Miosga das wöchentliche ARD-Journal "Titel, Thesen, Temperamente", bis sie im Juli 2007 die Nachfolge von Anne Will wurde und in die Riege der Nachrichtenmoderatoren eintrat.

Sehr offen sprach sie gestern über das Thema Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im Job. Was sie daran stört: "Als Frauen müssen wir uns immer noch mehr unter Beweis stellen. Ich kenne viele Männer, die Arbeit nicht gerade erfunden haben, sich aber über ihr Fortkommen trotzdem keine Sorgen machen." Caren Miosga macht allerdings auch Ausnahmen: "Mein Mann natürlich, sonst hätte ich ihn nicht geheiratet." Im Alltagsleben teile sie sich mit ihrem Mann allerdings nicht die Aufgaben sondern vor allem die Zeit.

Caren Miosga sprach auch über Mut und erklärte, dass sie sich selbst eigentlich gar nicht mutig finde. "Mutig sind Leute, wie z.B. ein Bürgermeister in Brandenburg, der zehn syrische Familien aufnimmt und nachts trotzdem noch auf die Straße geht". Ihre legendäre Moderation zum Tod von Robin Williams, die sie auf dem Studiotisch stehend absolvierte, um an den Film "Club der toten Dichter" zu erinnern " war eine aufrichtige Geste von mir, weil mir der Film viel bedeutet hat. Ich will aber keine Nachruf-Fetischistin werden. Es wäre affig, das zu wiederholen. Außerdem hatte ich Glück: An diesem Abend waren keine öffentlich-rechtliche Bedenkenträger zugegen, die das hätten verhindern können."

Über ihrem Berufsalltag verriet die Moderatorin: "Wenn ich alles dicht an mich herankommen lassen würde, was in der Welt passiert und schlecht läuft, könnte ich meinen Job nicht machen." Aber das Thema Flüchtlinge beschäftige sie schon sehr. Die Moderatorin bezeichnet ihren Job als "abwechslungsreich, herausfordernd und nie langweilig. Ich lerne jeden Tag dazu und gewinne neue Erkenntnisse." Sie sei beruflich angekommen. Aber ein solch herausfordernder manchmal auch stressiger Job hinterlässt gleichermaßen Spuren. Nach unvorhersehbaren und plötzlichen Änderungen in der laufenden Sendung, die sie aus Zeitmangel dann nicht akribisch vorbereiten kann, sei sie schon mal gestresst: "Wenn ich dann nach Hause komme, kann ich erstmal nicht schlafen, habe Kopf- und Magenschmerzen und merke, dass das jetzt zu viel war."

Quelle: Gruner+Jahr, BRIGITTE (ots)

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