Flüchtlingskrise weiter das Topthema - InfoMonitor Januar 2016
Archivmeldung vom 11.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuch im Januar waren Flüchtlingskrise und Flüchtlingspolitik das Topthema in den Fernsehnachrichten. Über fünf Stunden (317 Minuten) berichteten die Hauptnachrichtensendungen der vier größten Fernsehsender allein über die Flüchtlingsproblematik. Mit mehr als dreieinhalb Stunden (214 Minuten) folgten die Übergriffe am Silvesterabend in Köln, mit größerem Abstand dann der Terroranschlag in Istanbul (53 Minuten) und die Handball-EM (44 Minuten).
Unterschiede zwischen den Sendungen, was die Gewichtung einzelner Themen anbelangt, zeigten sich unter anderem beim Terroralarm in München an Silvester, der für "RTL aktuell" und "Sat.1 Nachrichten" ein Top-10-Thema war, für ARD und ZDF jedoch nicht. "Tagesschau" und "heute" berichteten dagegen deutlich umfangreicher als die privaten Nachrichten über Gesetzesänderungen in Polen sowie die Syrienkrise.
Die Zahl der Politikerauftritte in den Fernsehnachrichten lag höher als im Vormonat. Vor allem die Regierungsparteien CDU (461 Auftritte), SPD (384) und CSU (154) waren stärker präsent. Aber auch die Grünen (83), die Linke (57), AfD (29) und FDP (15) hatten im Januar mehr Auftritte. Bundeskanzlerin Angela Merkel war mit 171 Auftritten am häufigsten vertreten. In der Liste der 20 präsentesten Politiker tauchen auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der NRW-Innenminister Ralf Jäger auf - vor allem wegen der Übergriffe zur Silvesternacht in Köln und der nachfolgenden Diskussion.
Wegen einer Vielzahl politischer Topthemen sind die Politikanteile in allen untersuchten Nachrichtensendungen im Januar gestiegen. Dies gilt insbesondere für "RTL aktuell", "heute" und "heute-journal". Den höchsten Anteil politischer Themen hatte jedoch erneut die "Tagesschau" mit 58 Prozent (entspricht 9 Minuten pro Ausgabe). "heute" erreichte 46 Prozent (8 Minuten), "RTL aktuell" 30 Prozent (6 Minuten), "Sat.1 Nachrichten" 32 Prozent (5 Minuten), "Tagesthemen" 48 Prozent (11 Minuten) sowie "heute-journal" 56 Prozent (14 Minuten).
Quelle: Media Perspektiven (ots)