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Schauspielerin Brigitte Karner über Dieter Wedel: "Er hat seine Macht brutal missbraucht, und man hat es ihm gestattet"

Archivmeldung vom 01.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Brigitte Karner und Peter Simonischek (2017)
Brigitte Karner und Peter Simonischek (2017)

Foto: Tsui
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Schauspielerin Brigitte Karner hat ihre Vorwürfe gegen Regisseur Dieter Wedel bekräftigt: "Er hat seine Macht brutal missbraucht und man hat es ihm gestattet", sagte die Österreicherin am Mittwochabend bei stern TV.

Karner hatte in den neunziger Jahren mit Dieter Wedel zusammengearbeitet - in "Der große Bellheim" spielte sie an der Seite von Mario Adorf. Genoss sie anfangs noch die professionelle Arbeitsatmosphäre, schlug die Stimmung laut Karner allerdings schnell um - nachdem sie Avancen des Regisseurs abgelehnt habe, soll Wedel die Österreicherin zunehmend schikaniert und beleidigt haben: "Die Bedrängung bestand darin, dass er aggressiv war. Und dass er dann wieder versucht hat, sogenannte private Momente zu finden, wo er plötzlich freundlich war", sagte die Schauspielerin.

In einem Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit" hatten mehrere Frauen schwere Anschuldigungen gegen Dieter Wedel geäußert - die Anschuldigungen reichen von Schikane über Gewalt bis hin zu Vergewaltigung. Juristisch bewiesen sind die Vorwürfe nicht, Wedel weist die Anschuldigungen zurück. Eine juristische Aufklärung wird es in fast allen Fällen auch nicht mehr geben - sollten die Übergriffe tatsächlich stattgefunden haben, wären sie inzwischen verjährt. Dass Wedel die Anschuldigungen bestreitet, kann Brigitte Karner nicht verstehen: "Vielleicht hat er Absenzen, wenn er solche Dinge tut. Ich weiß es nicht."

In Bezug auf die Vorwürfe anderer Schauspielerinnen gegen Wedel sagte Karner im Gespräch mit Steffen Hallaschka: "Für mich sagen diese Frauen die Wahrheit, und es ist ganz schrecklich, was da passiert ist. Aber was noch viel schlimmer ist, ist, dass es Verantwortliche gab, die ihm immer wieder gestattet haben, diese Macht zu missbrauchen." Für die 60-Jährige ist jetzt auch eine Aufarbeitung der Geschehnisse wichtig: "Wir müssen auch darüber reden: Haben manche Leute nicht zu viel Macht und missbrauchen sie? Und warum haben Produzenten oder Leute beim Sender immer wieder geschwiegen?"

Die späte Veröffentlichung der Vorwürfe begrüßt die Schauspielerin - und erhofft sich Konsequenzen durch die Berichte: "Herr Wedel ist überhaupt nicht mehr wichtig. Es ist auch egal, ob das verjährt ist oder nicht. Die Sache ist jetzt auf dem Tisch und ich finde, er sollte eine gewisse Ächtung erfahren." Dies gelte auch für an den Produktionen beteiligte Mitarbeiter: "Damals hat niemand zugehört, und natürlich waren damals Leute da, die etwas mitbekommen haben."

Brigitte Karner hofft, dass der Fall Wedel positive Auswirkungen auf die gesamte Branche hat: "Möge es dazu führen, dass wir darüber so sprechen, dass wir mutiger werden und wir aufpassen, dass so etwas nicht mehr passiert, und wieder Würde einkehrt in all die Gemeinsamkeiten in unserem Beruf."

Quelle: STERN TV (ots)

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