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journalist-Umfrage bei elf deutschen Fernsehsendern: Auch dort sind Fälle sexueller Belästigung bekannt geworden

Archivmeldung vom 01.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

In einer Umfrage hat das Medienmagazin journalist bei den ARD-Anstalten, dem ZDF, der Mediengruppe RTL und ProSiebenSat.1 nachgefragt, ob es dort Vorfälle sexueller Belästigung und Machtmissbrauch gegeben hat. Dabei kam heraus, dass in den vergangenen Jahren mehrere Fälle bekannt geworden sind.

Der NDR verweist auf einen Fall von sexueller Belästigung in den vergangenen fünf Jahren, mit dem sich die entsprechende Beschwerdestelle beschäftigt habe. Auch Radio Bremen spricht von "einer Beschwerde, die Ende des vergangenen Jahres geführt wurde". Bei SR, SWR, BR und dem ZDF gab es in den vergangenen Jahren jeweils "wenige Fälle", so die Auskunft der Sender. ProSiebenSat.1 gibt an: "Wir hatten einen Fall in der jüngeren Vergangenheit, der auch sofort entsprechend sanktioniert wurde."

Die Umfrage des journalists belegt, dass der WDR keinesfalls der einzige Sender ist, bei dem Fälle sexueller Belästigung bekannt geworden sind. Dabei zeigt sich: Die Mehrheit der Sender hat aus der #MeToo-Debatte gelernt und geht das Thema intensiv und auf vielen Ebenen an.

Jan Metzger, Intendant von Radio Bremen, sagt: "Eine Lehre, die wir aus den Erfahrungen des WDR gezogen haben, ist, dass wir die Möglichkeiten externer Beschwerden erweitern." Auch andere Sender haben ähnliche Anlaufstellen, etwa externe Ombudsleute, eingerichtet oder planen dieses. Moritz Graf von Merveldt, Chief Compliance Officer bei ProSiebenSat.1, sagt in der Umfrage des journalists: "Gleichzeitig beteiligen wir uns gemeinsam mit dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien an der Etablierung einer branchenübergreifenden Beschwerdestelle gegen sexuelle Gewalt." Für die ARD hat BR-Intendant Ulrich Wilhelm die Unterstützung einer "unabhängigen, überbetrieblichen Beschwerdestelle in der Film- und Fernsehbranche" zugesagt.

Der NDR will als eine von mehreren Maßnahmen den Verhaltenskodex des Senders ergänzen. Darin soll es künftig heißen: "Wir dulden keinen Sexismus und keine sexuelle Gewalt. Wir dulden keine Diskriminierung." NDR-Intendant Lutz Marmor sagt: "Das Thema #MeToo darf nicht wie ein Strohfeuer aufflammen und dann erlöschen. Es muss auf der Tagesordnung bleiben."

Die Ergebnisse der Umfrage unter elf deutschen Fernsehsendern veröffentlicht das Medienmagazin journalist in seiner Juni-Ausgabe, die gerade erschienen ist. Eine ausführliche Übersicht aller Fragen und Antworten dokumentieren wir auf der Website des journalists unter: http://www.journalist-magazin.de/node/475

Quelle: journalist - Das Medienmagazin (ots)

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