Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Medien Stoiber kritisiert Medienpolitik scharf

Stoiber kritisiert Medienpolitik scharf

Archivmeldung vom 18.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Edmund Stoiber Bild: wikipedia.org
Dr. Edmund Stoiber Bild: wikipedia.org

Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat in einem Brief an die aktuellen Ministerpräsidenten und an Bundeskanzlerin Angela Merkel die deutsche Medienpolitik scharf kritisiert. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Ich bin darüber besorgt, dass die Medienpolitik in Deutschland in einer gewissen Sackgasse steckt. Keine politische Partei misst ihr eine erkennbar hohe Priorität bei", heißt es in dem Schreiben, das der Zeitung vorliegt. Es sei ein "Regulierungsdickicht" entstanden, schreibt Stoiber, das die Innovationskraft der Medien zunehmend hemme. Manche sprächen schon von einem "Wanderzirkus" der Medienforen, "auf denen dieselben Landespolitiker, Regulierer und Wissenschaftler seit Jahren fast immer dieselben Fragen verhandeln".

Stoiber ist seit einigen Wochen Chef des Beirats des Münchner TV-Konzerns Pro-SiebenSat-1 Media AG. Er fordert in seinem Schreiben die Politik dazu auf, ihr Augenmerk nicht mehr nur auf die öffentlich-rechtlichen Sender zu richten, da der private Rundfunk nicht weniger relevant sei. Dieser gerate bei der Bewältigung der Zukunft in eine "strategische Zwangslage", da die Privatsender in hochkonzentrierten Märkten von starken Unternehmen umgeben seien:

"Tatsächlich haben wir alles andere als fairen Wettbewerb", so Stoiber. Auch globale Internet-Größen wie Google, Apple und Facebook, setzten alles daran, "in den deutschen Fernsehmarkt einzubrechen und sich einen großen Teil der Werbeumsätze zu sichern". Es sei ihm "ein großes Anliegen", heißt es weiter, "dass gerade die Länder als einstige Vordenker der dualen Medienordnung wieder zu einer mutigen, weitreichenden und nationalen medienpolitischen Agenda finden". Es gelte, die Medienordnung der Zukunft zu entwickeln, die Politik müsse "ihren Gestaltungsanspruch auf diesem Gebiet erneuern". Stoiber fordert die Medienpolitik auf, sich mit dem Thema zu befassen: "Wir müssen die Offenheit der Politik auch gegenüber dem privaten Rundfunk erneuern, um ihn im künftigen Wettbewerb mit den globalen Internet-Giganten zu entlasten und zugleich seine Kompetenzen und Fähigkeiten für die Politik zu nutzen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte klebt in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige