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TV-Branche steht vor großen Veränderungen

Archivmeldung vom 24.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das TV-Programm stellen sich Zuschauer künftig selbst zusammen. Bild: pixelio.de/Andreas Morlok
Das TV-Programm stellen sich Zuschauer künftig selbst zusammen. Bild: pixelio.de/Andreas Morlok

Die Zukunft des Fernsehens wird sehr individuell. Dabei ist es unerheblich, ob TV über das Internet als WebTV, klassisch über den Fernseher mit Internetverbindung als IPTV oder mittels Nutzung von anderen, mobilen Endgeräten wie iPad, iPhone, WeTab und Co genutzt wird. Zu dem Schluss kamen die Branchenvertreter auf dem 3. IPTV Summit 2010 in Berlin.

"Das Fernsehen wie wir es kennen, wird sich massiv verändern. Es wird weiterhin eine gewisse Form von Linearität geben, vergleichbar der Playlist von iTunes. Im Sinne einer Playlist, wird es also weiterhin lineare Inhalte geben. Aber der Programmdirektor alter Prägung, der entscheidet was das Volk zu schauen hat, gehört bald der Vergangenheit an", so Axel Schmiegelow, Geschäftsführer des Videoportals Sevenload im pressetext-Interview.

Nutzer bestimmen TV-Programm künftig selbst

Eine Forsa-Studie, die im Vorfeld des Summit erstellt wurde, ergab, dass mittlerweile die Hälfte der Internetnutzer Fernsehsendungen und Videos im Netz konsumieren. Kurze Videoclips werden dabei derzeit noch am häufigsten angesehen. Jeder Achte nutzt Download- oder Livestream-Angebote, für Spielfilme und jeder Zehnte nutzt Live-Streams wie zum Beispiel Übertragungen von Sportevents. Es wird also deutlich, dass Web- und IPTV derzeit schnell wachsender Markt ist.

"Die Zuschauer finden im Internet ein Film- und Videoangebot, das weit über das Fernsehen hinausgeht und oft unabhängig von Zeit und Ort abgerufen werden kann. Es gibt zwar heutzutage eine Vielfalt an Programmangeboten, wenn man PayTV und Spartenfernsehen hinzurechnet umso mehr. Doch diese Vielfalt verändert jetzt ihre Logik, weil sie eben zunehmen auch noch On Demand abgerufen werden kann. Deswegen bin ich sicher, dass schon in zwei, drei Jahren das Fernsehen, so wie wir es heute kennen, nicht mehr existieren wird", erklärt Schmiegelow.

Medienunternehmen passen sich an

Deutlich wird dies an den Veränderungen, die zum Beispiel Sender wie RTL umgesetzt haben. Ihre Inhalte verbreitet die Mediengruppe sowohl über IPTV, Beispiel RTL NOW, als auch über WebTV, Beispiel Clipfish. Im Social Media-Bereich haben sie sich mit wer-kennt-wen aufgestellt.

Dies führt auch zu einer Veränderung für die Werbebranche. "Der Markt ist komplexer geworden. Früher erreichte man mit nur zwei TV-Sendern und drei Zeitungen 80 Prozent der Zielgruppe. Heute ist der Aufwand, um diese zu erreichen sehr viel höher", resümiert Tim Sticklbrucks, Managing Partner bei Saint Elmo's Entertainment.

"Der Tausenderkontaktpreis verliert an Bedeutung. Was heutzutage zählt, ist der Absatz", ist Andre Zalbertus, damaliger Gründer von AZ Media, sicher. Klassische Anzeigen hätten zwar eine hohe Reichweite, brächten aber keine Aufmerksamkeit und Geschäfte mehr ein. Der Einsatz von Bewegtbildern, die über Social Media-Kanäle verbreitet werden, sei wiederum mittlerweile deutlich effektiver.

Technik teilweise schon in Haushalten vorhanden

Die benötigte Technik für IP- und WebTV ist mit Hybrid-Fernsehern, Set-Top-Boxen und mobilen Endgeräten teilweise schon in den Haushalten vorhanden. Bis Weihnachten 2010 erwartet die Branche eine erhöhte Nachfrage, bei den innovativen Geräten. Weitere Neuentwicklungen, wie zum Beispiel die Lösung des Start-ups vfree.tv, die aus dem Konsumverhalten heraus erkennt, was der Zuschauer gern und zu welcher Zeit sieht, sind noch in der Entwicklung.

"Unter dem Slogan 'Das ist meine Primetime!' werden den Zuschauern auf dem Fernsehgerät die Inhalte angeboten, die sie mit der höchsten Wahrscheinlichkeit sehen möchte. Dabei lernt das System aus dem Sehverhalten des Zuschauers und passt das Angebot dynamisch an. Bis Ende 2011 wollen wir die Marktreife erreicht haben", erklärt Andreas Lahr im pressetext-Interview.

Quelle: pressetext.deutschland Caroline Schoettler

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