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Claudia Neumann schickte als Schülerin Kassette zu Dieter Kürten

Archivmeldung vom 05.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Claudia Neumann (2018)
Claudia Neumann (2018)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Am 11. Juni startet die Fußball-Europameisterschaft. Für Claudia Neumann (57) ist es mittlerweile das dritte große Männer-Turnier, bei dem sie als Kommentatorin im Einsatz ist. Ihre ersten Schritte als Kommentatorin machte sie schon früh. "Als Kinder haben wir immer abwechselnd die Spiele im Fernsehen mitkommentiert. Der Klassiker", sagte die ZDF-Sportreporterin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Gegen Ende ihrer Schulzeit habe sie ein Spiel kommentiert und aufgenommen, berichtete Neumann. "Ich glaube, es war ein Spiel der WM 1982, und ich habe einfach in das Mikrofon am Kassettenrekorder gequatscht - völlig ohne Vorbereitung. Die Kassette habe ich dann an Dieter Kürten vom ZDF geschickt. Ziemlich dilettantisch, die Postsendung hat wahrscheinlich nicht mal den Weg vorbei am Pförtner geschafft."

Ob Neumann glaubt, dass auf absehbare Zeit, eine Frau ein WM- oder EM-Finale im Fernsehen kommentieren darf? "Das wäre ja jederzeit sofort möglich. Aber das muss jeder Sender für sich entscheiden", sagte sie: "Ich finde unsere Tradition beim ZDF gut, dass die Redaktionsleitung ein Ranking macht, welche Kollegin oder welcher Kollege ihnen in dem Jahr am besten gefallen hat. Die Nummer eins kommentiert dann das Finale. Wenn ich das Gefühl hätte, man würde mich dafür auswählen, nur um ein Zeichen zu setzen und nicht, weil ich es verdient hätte, würde ich es ablehnen. Ich bin Verfechterin des Leistungsprinzips, ein Frauenbonus macht da keinen Sinn. Wichtig ist, dass alle Frauen, die es können und wollen, eine Chance bekommen."

Claudia Neumann setzte auf dem Bolzplatz die Ellbogen ein

Claudia Neumann wurde schon früh von der Fußball-Leidenschaft gepackt. "Bei mir hieß es schon immer lieber Ball als Puppe. Das weiß ich aus Erzählungen und von Fotos. Bei uns im Garten lagen immer nur Bälle, und ich habe ständig dagegengetreten. Die ersten Schritte, die ich gemacht hatte, waren mit Ball am Fuß. Puppen gab es in meinem Umfeld nicht", sagte sie im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Neumann, die im Rheinland aufwuchs, ging als Kind mit ihrem älteren Bruder stets zum Kicken auf dem Bolzplatz: "Erst sind wir auf Bäume geklettert, dann haben wir den Bolzplatz in unserem kleinen Örtchen Neunkirchen für uns entdeckt. Dort haben sich alle Kinder aus der Nachbarschaft getroffen. Alles Jungs - und ich", berichtet Neumann. Wie sie sich dort durchsetzte? "Über das freundschaftliche Verhältnis zum Ball und über das Gesetz des Stärkeren, das schon immer auf dem Bolzplatz herrschte. Ich entsprach nicht wirklich dem damals gängigen Rollenbild eines Mädchens. Ich war eher wie ein kleiner Junge, ich war wie die. Und so habe ich auf dem Platz natürlich auch die Ellbogen eingesetzt."

Am liebsten netzte Neumann per Fallrückzieher ein. Das berühmte Fallrückzieher-Tor von Klaus Fischer habe sie derart begeistert, dass sie Stunde um Stunde geübt habe. "Mir war schon als Kind nie das Gewinnen am wichtigsten. Ich wollte vor allem, dass es schön aussieht. Ich habe lange geübt, quasi nach dem Prinzip "try and error" - und irgendwann sind mir tatsächlich ein paar schöne Dinger gelungen. Natürlich haben die wenigsten geklappt, aber wenn, dann waren es echt tolle Erlebnisse."

Ihre Eltern waren weniger begeistert von ihrer Fußball-Leidenschaft: "Es war eine andere Zeit. Jungs bekamen Hellblau, Mädchen Rosa. Da konnte ich mich noch einigermaßen gegen wehren - nur bei der Kommunion nicht. Da war das Kleid unverhandelbar", erinnert sich Neumann.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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