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Presserat: Missbilligung für „Bild“-Berichterstattung ausgesprochen

Archivmeldung vom 18.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Die BILD Zeitung verläßt den Rahmen der neutralen Berichterstattung (Symbolbild)
Die BILD Zeitung verläßt den Rahmen der neutralen Berichterstattung (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Laut einem Bericht der Plattform „Riff Reporter“ hat der Presserat eine Missbilligung bezüglich eines Berichts der „Bild“ ausgesprochen. Konkret gehe es um die Schlagzeile „IG-Metall-Chef Jörg Hofmann warnt: Klimaschutz kostet Hunderttausende Jobs“. Tatsächlich habe der Gewerkschafter im Interview das Gegenteil gesagt, schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Hintergrund sei gewesen, dass der Autozulieferer Bosch im Juni angekündigt habe, sein Werk im Münchener Osten zu schließen, da der Standort, wo elektrische Kraftstoffpumpen und Einspritzventile für Verbrenner gefertigt werden, wegen der Umstellung auf Elektromobilität nicht mehr rentabel sei. Dadurch würden 250 Mitarbeiter vor dem Jobverlust stehen. Damals hätten Klimaaktivisten und Teile der Belegschaft gegen die drohende Schließung protestiert und in einem offenen Brief geschrieben, sie wehrten sich „gegen den Versuch, unser Werk unter dem Deckmantel des Klimaschutzes zu schließen“. Die Verfasser forderten den Erhalt des Standortes und die Umstellung auf eine klimafreundliche Produktion.

Mitte September habe die „Bild“ ein Interview mit dem Gewerkschaftschef Jörg Hofmann unter dem Titel „IG-Metall-Chef warnt: Klimaschutz kostet Hunderttausende Jobs!“ veröffentlicht, was so verstanden werden konnte, dass Hofmann gegen Klimaschutz sei. Dabei habe der IG-Metall-Chef gesagt, er sei überzeugt, „dass wir den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft schaffen können. Dafür brauchen die Industrie und die dort Beschäftigten jetzt Planungssicherheit, andernfalls sind weit mehr als 100.000 Jobs in Gefahr.“

Wie das Boulevardblatt das Interview präsentiert habe, sei ein typisches Beispiel für Clickbaiting, zitiert „Riff Reporter“ den Medienethiker Christian Schicha. Ein solches Vorgehen sei problematisch und widerspreche den Qualitätskriterien journalistischen Handelns.

In der Folge seien drei Beschwerden beim Presserat eingegangen. Nach eingehender Prüfung sei dieser zu dem Schluss gekommen, die „Bild“ habe gegen die Ziffer 2 des Pressekodex verstoßen, also gegen die journalistische Sorgfaltspflicht. Der Leser habe den Eindruck gewinnen können, Hofmann sei der Auffassung, Klimaschutz ziehe in jedem Fall den Arbeitsplatzverlust nach sich. Mitte Dezember sprach der Presserat seine Missbilligung aus.

Es ist nicht das erste Mal, dass die „Bild“ nach Auffassung des Deutschen Presserates gegen journalistische Standards verstößt. Bei der Anzahl der Rügen und Missbilligungen ist das Boulevardblatt seit Jahren einsamer Spitzenreiter."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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