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Jährlich 40000 Todesopfer durch Krankenhausinfektionen

Archivmeldung vom 27.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

In Deutschland leiden und sterben doppelt so viele Menschen an Krankenhausinfektionen wie allgemein bekannt. Das sagt die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH). Sie spricht von einer Million Patienten, die sich aufgrund mangelnder Hygiene jährlich in Kliniken mit Keimen infizieren - und von 40000 Todesopfern. Halbierte Fallzahlen, wie sie das Nationale Referenzzentrum zur Überwachung von Klinikinfektionen nenne, seien "im Sinne der Krankenhauslobby geschönt und längst überholt", sagte DGKH-Vorstand Prof. Klaus-Dieter Zastrow der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

Die DGKH vereinigt Deutschlands profilierteste Krankenhaushygieniker. Sie sagen: "50 Prozent aller Krankenhausinfektionen sind vermeidbar." Doch Hygiene werde oft verwaltet "wie eine schwarze Kasse: Man kassiert Geld, aber macht keine Hygiene." Dabei enthalte das 2011 verschärfte Infektionsschutzgesetz "strenge Regeln, die vom Land zu überwachen sind". Doch Krankenhausbetreiber seien davon "nicht begeistert". Und deren Lobby sei mächtig: "Die Deutsche Krankenhausgesellschaft ist tief verbandelt mit dem Bundesgesundheitsministerium", sagt Zastrow. Beide hielten das Thema klein, um Geld zu sparen - "vor allem zulasten der Patienten, aber auch der Pflegekräfte und Ärzte".

"Eklatante medizinische Unkenntnis" fördere die Verharmlosung noch. So werde der Weg von lebensgefährlichen Keimen wie MRSA ins Blut "oft als schicksalhaft dargestellt". Ebenso oft sei das "totaler Unfug", sagt Zastrow. "Aber es wird unterstützt, weil die Lobby das gerne hören will, damit sie mit Hygiene möglichst wenig zu tun hat."

Krankenkassen sollten "die abgerechnete Leistung kontrollieren", rät Zastrow. "Das Krankenhaus mit einer Infektionsrate von neun Prozent" gehöre ins Internet, "damit der Patient sagt: Da geh' ich lieber mal nicht hin." Hygieneverstöße müssten hart bestraft werden. "Wenn der Krankenhausleiter weiß, dass sich sein Chefchirurg nicht um Hygiene kümmert, muss er ihn feuern", sagt Zastrow. "Das Gesetz gibt das her."

Gesundheitsämter sollten bei Kontrollen "auch mal hingucken". Dann falle auf, dass in einigen Kliniken "alles außer Kraft gesetzt ist". Oft genug frage man sich: "Warum greifen die da nicht ein?"

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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