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Unerwartete Korrelation zwischen Blinddarm und Parkinsonrisiko entdeckt

Archivmeldung vom 20.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
OP Bild: CC0 / Pixabay
OP Bild: CC0 / Pixabay

Forscher haben eine unerwartete Korrelation zwischen der Entfernung des Blinddarmes und dem Parkinsonrisiko entdeckt. Von einer expliziten Kausalität wollen sie aber nicht sprechen, meldet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es hierzu auf der deutschen Webseite: „Zwei epidemiologischen Studien, der "Swedish National Patient Registry" und "The Parkinson´s Progression Markers Initiative", haben feststellen können, dass Menschen, denen vor Jahren der Blinddarm entfernt wurde, offenbar ein geringeres Parkinsonrisiko haben.

Bei den Studien sind insgesamt die Daten von fast 1,7 Millionen Menschen analysiert worden, davon hatten 551.647 Patienten keinen Blinddarm mehr. Wie die Autoren der Studie schreiben, seien von jenen Probanden, die keinen Wurmfortsatz mehr hatten, 644 an Parkinson erkrankt, was einer Rate von 1,6 Betroffenen pro 100.000 Patienten entspricht.

In der Patientengruppe mit Blinddarm war die Erkrankungsrate mit 1,98 pro 100.000 Menschen dabei für medizinische Maßstäbe signifikant höher.

Eine mögliche Erklärung für die Korrelation sei vermutlich das Alpha-Synuclein, das sich im Appendix anhäuft und schon länger als mögliche Ursache der Parkinsonerkrankung erachtet wird.

Der Blinddarm kann laut der Studie also eine Rolle bei der Entwicklung von Morbus Parkinson spielen, denn bei den an Parkinson erkrankten Menschen war in der Studie doppelt so viel monomeres Alpha-Synuclein im Blinddarm gefunden worden als bei den gesunden Studienteilnehmern.

Gleichzeitig betonen die Forscher, dass diese Ergebnisse keine Kausalität nachweisen würde, die Ergebnisse der Studie seien also keine Empfehlung für eine vorsorgliche Blinddarm-OP.

„Die Schlussfolgerung zu ziehen, allen Menschen vorsorglich den Blinddarm zu entnehmen, wäre voreilig und gesundheitspolitisch nicht zu vertreten. Der Unterschied zwischen den Gruppen betrug in der Studie 0,38 Erkrankungsfälle pro 100.000 Menschen. Das bedeutet, man müsste 250.000 bis 300.000 Menschen vorsorglich operieren, um einem Patienten die Diagnose Parkinson zu ersparen”, relativiert Günther Deuschl von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Da es sich um eine sogenannte „retrospektive Beobachtungsstudie” handelt, sei zudem wissenschaftlich nicht nachweisbar, dass durch eine Blinddarm-OP Morbus Parkinson verhindert oder verzögert werden könne."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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