Recherche: Dutzende Ärzte arbeiten trotz Entzug der Approbation – in Deutschland
Ein internationaler Rechercheverbund berichtet, in Deutschland seien mehr als 30 Mediziner beschäftigt, denen im Ausland die Approbation entzogen wurde – teilweise wegen schwerer Vergehen. Gesundheitsbehörden prüfen demnach Verfahren und Meldeketten; KVen verweisen auf formale Zulassungswege.
Kern des Problems sind lückenhafte Informationsflüsse zwischen Staaten und Behörden, unklare Fristen sowie Beschäftigungsformen außerhalb der vertragsärztlichen Versorgung. Laut KBV laufen parallel Reformen zur Modernisierung der Zulassungsverordnung; Ziel ist, Verfahren zu beschleunigen und Prüfpfade zu schärfen. Zudem rückt die Frage in den Blick, wie internationale Sanktionsdatenbanken systematisch in Anerkennungsprozesse einfließen.
Verbände fordern ein zentrales, tagesaktuelles Register mit Pflichtmeldungen und Sperrvermerken. Arbeitsmarktexperten warnen allerdings, dass Verschärfungen nicht zu neuen Versorgungslücken führen dürfen – Stichwort Ärztemangel in der Fläche. Entscheidend wird, wie Bund und Länder Meldewege, Datenqualität und Verantwortlichkeiten rechtlich fixieren.
Quelle: ExtremNews