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Ein hohes Typ-2-Diabetes-Risiko verkürzt die Lebenserwartung um 13 Jahre

Archivmeldung vom 16.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Menschen mit einem stark erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes (Alterszucker) erkranken fast dreimal so häufig an einem Herzinfarkt und ihre Lebenserwartung ist um etwa 13 Jahre verkürzt - und dies unabhängig von Alter und Geschlecht. Ebenso erleiden sie fast doppelt so häufig einen Schlaganfall, wie Menschen mit sehr geringem Risiko.

Dies sind die Ergebnisse der Potsdamer EPIC*-Studie, die die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Studienleiter ist Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE). Die an der Studie maßgeblich beteiligten Wissenschaftler, zu denen auch Matthias Schulze, von der Technischen Universität München, und Christin Heidemann, vom Robert-Koch-Institut in Berlin, gehören, veröffentlichten kürzlich ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift European Journal of Epidemiology (Heidemann C. et al., 2009, DOI 10.1007/s10654-009-9338-7).

Bereits im Jahr 2007 entwickelten DIfE-Wissenschaftler basierend auf den Daten der Potsdamer EPIC-Studie den Deutschen Diabetes-Risiko-Test. Mit diesem Test kann jeder Erwachsene auf einfache aber sehr präzise Weise sein persönliches Risiko bestimmen, in den nächsten fünf Jahren an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die Anwendung des Tests erfordert weder eine ärztliche Untersuchung noch die Analyse von Blutproben, da lediglich Angaben zu Alter, Taillenumfang, Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil gemacht werden müssen.

Mit der vorliegenden Studie gingen die Wissenschaftler den folgenden Fragen nach: Haben Personen, die laut Diabetes-Test eine erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit für Typ-2-Diabetes besitzen, auch ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Und gibt es auch einen Zusammenhang zwischen dem Testergebnis und dem Sterblichkeitsrisiko?

Hierzu werteten die Forscher die Daten von 23.455 Frauen und Männern im Alter zwischen 35 und 65 Jahren aus. Dabei verglichen sie die Werte von Teilnehmern mit einer niedrigen Erkrankungswahrscheinlichkeit für Diabetes von unter einem Prozent, mit den Werten von Personen mit einer höheren Erkrankungswahrscheinlichkeit. Im Extremfall betrug diese über zehn Prozent.

Mit steigender Erkrankungswahrscheinlichkeit für Diabetes, erhöhte sich auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das Sterblichkeitsrisiko. So hatten Personen mit sehr hohen Werten im Diabetes-Risiko-Test unabhängig vom Alter ein 2,7fach erhöhtes Herzinfarkt- sowie ein 1,9fach erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Zudem war ihr Sterblichkeitsrisiko um das 2,4fache erhöht, was einer um 13 Jahre verkürzten Lebenserwartung entspricht.

"Wie unsere Untersuchung zeigt, sind die Ergebnisse des Deutschen Diabetes-Risiko-Tests auch mit anderen Erkrankungsrisiken assoziiert", erklärt Matthias Schulze. So seien Personen, die höhere Diabetes-Testwerte erzielten, ebenfalls stärker gefährdet, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden und hierdurch vorzeitig zu sterben. Dass diese Zusammenhänge unabhängig vom Alter der Person seien, zeige, welch wichtige Rolle Übergewicht, Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil auch für diese Erkrankungen spielten, ergänzt Schulze. Allerdings solle der Deutsche Diabetes-Risiko-Test nicht als Risikotest für Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen werden, dafür sei er nicht optimiert.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e.V.

 

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