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Wie Science Fiction: Kältelösung statt Blut

Archivmeldung vom 22.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mit Blut gefüllter Blutspendebeutel
Mit Blut gefüllter Blutspendebeutel

Foto: MartinD
Lizenz: CC-BY-2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mediziner wollen das Blut von Schwerverletzten gegen eine Kältelösung austauschen, um ihre Überlebenschance zu steigern. Was bei Tieren funktioniert, wollen Wissenschaftler nun erstmals am Menschen anwenden, schreibt das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 12/2014.

Mediziner Peter Rhee von der University of Arizona in Tucson hat zusammen mit Samuel Tisherman von der University of Maryland verschiedenste Tiere in den künstlichen Scheintod versetzt und nach mehreren Stunden erfolgreich wiederbelebt. Unter Vollnarkose spülten sie bei Schweinen zwei Grad kalte Kochsalzlösung in die Hauptschlagader. Innerhalb von drei Minuten sackte ihre Körpertemperatur auf zehn Grad Celsius. Kein Herzschlag, kein Atem, das Gehirn arbeitet nicht mehr. "Wenn ein Organismus so stark heruntergekühlt ist, würde wohl jeder sagen: Das Lebewesen ist tot", sagt Samuel Tisherman. Doch sobald ein Chirurg die Wunden verschlossen hatte und die Gefäße wieder mit warm gehaltenem Blut füllte, begann das Herz der Tiere zu schlagen. In späteren Tests zeigten sie keine neurologischen Auffälligkeiten.

Als Leiter des Shock Traum Center der University of Maryland will Tisherman diese Methode nun an Menschen erproben. In einer Studie will er zehn Patienten mit schweren Verletzungen behandeln. Als Vergleichsgruppe sollen zehn gleichartig Verletzte dienen, bei denen kein Austausch der "Kühlflüssigkeit" erfolgt.

"Suspended animation" - verzögerte Belebung nennen Wissenschaftler diese Therapie. Hat ein Patient die Hälfte seines Blutes oder mehr verloren, entscheiden normalerweise Minuten über Leben und Tod. Die Kältebehandlung soll den Chirurgen nun deutlich mehr Zeit zur Wundversorgung geben. Wie die Methode den Sterbeprozess aufhält, ist im Detail unbekannt.

Quelle: Technology Review (ots)

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