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Pille für den Mann: Sperma wird nicht freigesetzt, sondern "gelagert"

Archivmeldung vom 04.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Spermien: Funktionierende Zellen werden "gelagert". Bild: SPL
Spermien: Funktionierende Zellen werden "gelagert". Bild: SPL

Die Aussicht auf eine Pille für den Mann, die ein Sexualleben ohne die Gefahr einer Schwangerschaft ermöglicht, rückt näher. Wissenschaftler der Monash University haben eine reversible Möglichkeit gefunden, das Sperma daran zu hindern, in das Ejakulat zu gelangen. Tierversuche haben ergeben, dass das Sperma während des Sex quasi "auf Lager gehalten" werden kann.

Die Suche nach einer Pille für den Mann hat sich in der Vergangenheit großteils darauf konzentriert, dass nicht funktionales Sperma produziert wird. Einige dieser Präparate haben jedoch laut Sabatino Ventura, einem der Autoren der Studie, unerwünschte Nebenwirkungen. Die Mittel können zu Unfruchtbarkeit führen, die Lust auf Sex beeinflussen oder zu permanenten Veränderungen der Spermaproduktion führen.

Zwei Medikamente erforderlich

Für die aktuelle Studie wählten die Wissenschaftler einen anderen Ansatz. Normalerweise kommt das Sperma vor der Ejakulation aus einem Depot der Samenleiter in den Hoden. Die Wissenschaftler züchteten gentechnisch veränderte Mäuse, die das Sperma nicht aus dem Samenleiter abgeben konnten. Laut Ventura bleibt das Sperma im Depot.

Wenn die Tiere ejakulieren, ist kein Sperma vorhanden und sie sind unfruchtbar. Dieser Vorgang kann einfach rückgängig gemacht werden und das Sperma wird nicht beeinflusst. Es muss jedoch erst nachgewiesen werden, dass dieser Vorgang auch pharmakologisch erreicht werden kann. Wahrscheinlich werden dafür zwei Medikamente erforderlich sein.

Ergebnisse erst in zehn Jahren

Bis jetzt wurden die Mäuse unfruchtbar gemacht, indem ihre DNA dahingehend verändert wurde, dass die Produktion von zwei Proteinen gestoppt wurde, die für die Bewegung des Spermas erforderlich sind. Nun müssen Medikamente entwickelt werden, die den gleichen Effekt erzielen. Laut den Forschern ist eines bereits vorhanden und seit Jahrzehnten bei Patienten mit gutartigen Prostatavergrößerungen im Einsatz. Das zweite Medikament muss jedoch von Grund auf neu entwickelt werden. Das könnte bis zu zehn Jahre dauern.

Die Proteine, auf die abgezielt wird, spielen eine Rolle bei der Kontrolle der Blutgefäße. Es könnte daher zu Nebenwirkungen bei Blutdruck und der Herzfrequenz kommen. Bei den Mäusen wurde eine leichte Absenkung des Blutdrucks festgestellt. Es könnte auch zu Folgen auf die Menge des Ejakulats kommen. Die Studie wurde im Magazin Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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