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Schizophrenie: Genvariante verursacht Kommunikationsstörung im Gehirn

Archivmeldung vom 02.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bestimmte Erbfaktoren erhöhen das Risiko für eine Schizophrenie oder eine manisch-depressive Erkrankung. Auf welchem Wege das geschieht, war bislang unklar.

Forscher des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim, der Universität Heidelberg und der Universität Bonn können diese Frage nun zumindest für eine häufige Genvariante beantworten: Sie bewirkt, dass bestimmte Bereiche im Gehirn nicht korrekt zusammenarbeiten. Die Studie erscheint am 1. Mai im renommierten Wissenschaftsmagazin Science.

Die Wissenschaftler nahmen Versuchspersonen unter die Lupe, bei denen eine bestimmte Erbanlage in charakteristischer Weise verändert war. Vor einem Jahr hatte ein Forscherteam nachgewiesen, dass diese Änderung unter anderem mit einem erhöhten Schizophrenie-Risiko einher geht. Zudem erkranken Träger dieser Variante häufiger an einer bipolaren Störung, die auch als manisch-depressive Erkrankung bekannt ist. Allerdings müssen auf jeden Fall noch weitere Faktoren hinzu kommen, damit diese Krankheiten ausbrechen.

Die aktuellen Befunde stützen sich auf der Untersuchung von 115 gesunden Personen. "Bislang war nicht bekannt, was die von uns betrachtete Genvariante im Gehirn überhaupt bewirkt", erklärt Professor Dr. Andreas Meyer-Lindenberg vom Mannheimer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. "Wir haben unsere Probanden im Magnetresonanz-Tomographen untersucht. Damit lässt sich unter anderem sichtbar machen, wie verschiedene Hirnareale zusammenarbeiten."

Ergebnis: Bei Trägern der Risikogenvariante zeigte sich eine veränderte Kommunikation des dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) mit anderen Hirnregionen. Der DLPFC ist am Arbeitsgedächtnis und verschiedenen "höheren" Hirnfunktionen beteiligt. Darüber war bei den Probanden die so genannte Amygdala stärker als normal an andere Hirnbereiche gekoppelt. Die Amygdala ist an der Verarbeitung von Emotionen beteiligt. "Wir bringen diesen Befund daher mit der bipolaren Störung in Verbindung, die ja durch starke Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist", erklärt Professor Dr. Dr. Henrik Walter von der Universität Bonn.

Quelle: Universität Bonn

 

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