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Jugendärzte und Fachgesellschaften warnen vor flächendeckenden Schnelltests für Schüler

Archivmeldung vom 02.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Bild: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Deutschlands Jugendärzte und medizinische Fachgesellschaften warnen eindringlich vor Corona-Massentests an Schulen. Flächendeckende Schnell- beziehungsweise Selbsttests bei Schülerinnen und Schülern ohne Symptome wären "weder gerechtfertigt noch angemessen", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von vier führenden Organisationen, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegt.

"Die zu erwartende hohe Zahl an falschen negativen und falschen positiven Ergebnissen würde aus unserer Sicht weit mehr Schaden anrichten als nutzen", sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), im Gespräch mit der NOZ.

Häufige Testungen wären gerade für junge Schulkinder sehr belastend, fürchten die unterzeichnenden Fachgesellschaften, zu denen neben dem BVKJ auch die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene zählen. "Zudem sehen wir eine erhebliche Gefahr, dass die notwendigen Hygienemaßnahmen (Masken, Abstandhalten) nach negativen Testergebnissen kaum noch eingehalten werden, weil sich die Schüler in falscher Sicherheit wiegen", sagte Fischbach. "Angesichts vieler falsch negativer Ergebnisse könnte das zu mehr Ansteckungen führen, als wenn nicht getestet würde; das wäre verheerend." Auf der anderen Seite würden Kinder bei falsch positiven Ergebnissen unnötig in Quarantäne geschickt, auch das müsse unbedingt verhindert werden.

Bund und Länder wollen an diesem Mittwoch eine Schnelltest-Strategie beschließen, die Lockerungen der Corona-Beschränkungen ermöglichen soll. Statt "vorschnell und kontraproduktiv" alle Schulkinder zu testen, brauche es eine "umfassende Strategie zum Einsatz von Testungen in Schulen", mahnen die Fachgesellschaften in ihrer Stellungnahme. Dazu müsse gehören, dass das pädagogische Personal und alle Erwachsenen, die in den Einrichtungen Kontakt mit Kindern haben, jeden zweiten Tag getestet werden, also auch Mitarbeiter von Kantinen oder Fahrdiensten. Überdies sollten die Schnelltests auch künftig nur durch geschultes Personal erfolgen, bei Selbsttestungen drohten zu viele falsche Ergebnisse. "Zuletzt gilt: Ein großflächiger Einsatz der Schnelltests muss unbedingt engmaschig wissenschaftlich beobachtet und bewertet werden, damit das Instrument nicht mehr Schaden anrichtet als hilft, Corona effektiv zurückzudrängen", sagte Fischbach der NOZ.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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