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AOK Plus Card: Rabatte für Krankmacher aber das Taxi zum Arzt selber zahlen

Archivmeldung vom 25.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Ein ganz besonderes Angebot unterbreitet die AOK Baden Württemberg, die sich selbst gerne als „die Gesundheitskasse“ bezeichnet, ihren Versicherten im „Ländle“: Rabatte auf Fast-Food-Gerichte, Solarien und Alkohol, ja sogar für das Piercing-Studio, winken dort jungen Mitgliedern, die sich für eine Versicherung bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse entscheiden. Was zunächst unglaublich klingt, ist nach Recherchen des ZDF-Magazins „Frontal21“ gang und gäbe und wurde inzwischen auch vom Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Rolf Hoberg, kleinlaut eingeräumt.

„Eine unerträgliche Vorgehensweise“, nennt Carmen Roithmeier, Vorstandsvorsitzende des TVD Bayern die Wettbewerbspraxis der AOK. „Zunächst unterstützt man die jungen Mitglieder in ungesunder Lebensweise, um ihnen dann später die Leistungen etwa im Krankentransport zur Dialyse zu kürzen“. Seit Jahren geht es den örtlichen Krankenkassen schlecht. Hohe Beiträge lassen die Mitgliedszahlen dramatisch sinken, schlechte Leistungen und schlechte Zahlungsmoral bringen Versicherte und Leistungserbringer gegen die Kasse auf. „Einige unserer Mitgliedsfirmen warten monatelang auf ihr Geld von der AOK, vereinbarte Tarife werden willkürlich gekürzt und Patientenfahrten wie Viehtransporte im Internet versteigert“, so Roithmeier weiter. „Auf der Strecke bleiben dabei Patienten und Unternehmer, während die Kasse weiterhin in ihren Verwaltungsapparat und zweifelhafte Werbekampagnen investiert“.

Der Taxiverband Deutschland e.V. (TVD) fordert deshalb den Gesetzgeber auf dafür Sorge zu tragen, dass den Ortskrankenkassen besser auf die sprichwörtlichen Finger geschaut wird. „Viele Praktiken der AOK greifen in den marktwirtschaftlichen Wettbewerb ein, da sie deren, zweifellos gegebene, Marktmacht skrupellos ausnutzen“, bringt es Peter Kristan, Präsident des TVD auf den Punkt. „Leider gelingt es der AOK immer noch, sich hinter ihrer Eigenschaft als öffentlich-rechtliche Körperschaft zu verstecken, da kaum ein Gericht und schon gar kein Politiker in der Bundesrepublik sich trauen, diese Praktiken zu unterbinden“. So entwickelt sich die AOK quasi zum „Staat im Staat“, zu einer Institution im rechtsfreien Raum, die Rechtsbrüche begehen kann, ohne dass es eine Handhabe dagegen gibt. Alles unter dem Deckmäntelchen der Kostendämpfung im Gesundheitswesen.

Der Verband der Krankenversicherten prangert inzwischen ebenfalls die Praktiken der AOK Baden-Württemberg bei der „Neukundengewinnung“ an. Heinz Windisch, Präsident des Verbandes rät den Versicherten der AOK dazu, sich zu beschweren und gegebenenfalls die Kasse zu wechseln. Die Marketingstrategen der AOK Baden-Würtemberg ficht dies indessen wenig an: ein Marketingmitarbeiter bezeichnete gegenüber dem ZDF die Zusammenarbeit der AOK mit Diskotheken als besonders erfolgreich bei der Werbung von jungen Mitgliedern. Alles nach dem Motto: mit halben Preisen in die Alkoholintoxikation und dann mit dem nicht subventionierten Taxi nach Hause oder gleich mit dem Rettungswagen ins Klinikum. Die Beitragssätze zur gesetzlichen Krankenkasse AOK lassen sich so jedenfalls nicht senken.

Quelle: Pressemitteilung TVD Taxiverband Deutschland e.V.

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