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Vom Wundermineral zur gefährlichen Altlast

Archivmeldung vom 06.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Asbest (altgriech. ἄσβεστος, asbestos, „unvergänglich”) ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene, natürlich vorkommende, faserförmige Silikat-Minerale.
Asbest (altgriech. ἄσβεστος, asbestos, „unvergänglich”) ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene, natürlich vorkommende, faserförmige Silikat-Minerale.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Trotz eines umfassenden Verbots im Jahr 1993 sterben in Deutschland jährlich etwa 1500 Menschen an den Folgen von Asbest. Diese und weitere Zahlen und Fakten veröffentlichte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Nationalen Asbest-Profil für Deutschland. Jetzt liegt auch die deutsche Fassung vor. Um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen, informieren nationale Asbest-Profile über die Asbestsituation in den Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation.

Asbest ist ein Naturstoff, der als "Mineral der tausend Möglichkeiten" seit mehr als 100 Jahren in industriellen und verbrauchernahen Bereichen häufig verwendet wurde. In Deutschland wurden Asbestprodukte bis zum Verbot vor allem im Baubereich genutzt.

Die Gesundheitsgefahren durch Asbest, denen vor allem Beschäftigte ausgesetzt waren, wurden schon Anfang des 20. Jahrhunderts erkannt. Lungenkrebs in Verbindung mit Asbestose ist seit 1942 in Deutschland offiziell als Berufskrankheit anerkannt. Aufgrund der langen Latenzzeit zwischen der Asbestbelastung am Arbeitsplatz und den gesundheitlichen Folgen verstarben im Jahr 2012 laut nationalem Asbest-Profil über 1.500 Menschen mit anerkannter Berufskrankheit durch asbesthaltige Stäube. Insgesamt starben zwischen 1994 und 2012 über 26.000 Menschen vorzeitig an den Folgen des Minerals. Die am häufigsten auftretenden Todesursachen sind asbestverursachte Mesotheliome (34 Prozent) sowie Lungen- und Kehlkopfkrebs (24 Prozent.

Aktuell sind immer noch über 35 Millionen Tonnen asbesthaltiges Material verbaut, meist in Form von Asbestzement. Beim Abriss oder Umbau von Gebäuden können Asbestfasern und -staub freigesetzt werden. Von 2001 bis heute fiel rund vier Millionen Tonnen asbesthaltiger Müll an. Ende 2012 waren immer noch fast 89.000 Beschäftigte in Deutschland mit Asbestprodukten in Kontakt. Das Profil führt daher auch die aktuellen Regelungen zum Schutz der Beschäftigten auf. Ein Literaturverzeichnis schließt die Veröffentlichung ab.

"Nationales Asbest-Profil Deutschland"; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2014; ISBN 978-3-88261-150-2; 71 Seiten. Eine Version im PDF-Format gibt es zum Herunterladen unter der Adresse www.baua.de/publikationen auf der BAuA-Internetseite.

Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (ots)

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