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Alkohol halbiert Rheumarisiko

Archivmeldung vom 06.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Wer regelmäßig Alkohol trinkt, bekommt seltener eine chronische Gelenkentzündung. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien schwedischer Wissenschaftler.

Forscher am Karolinska-Institut in Stockholm untersuchten in zwei unabhängigen Studien Risikofaktoren für rheumatoide Arthritis (Polyarthritis). Das ist die häufigste Form der vielen entzündlichen Gelenkerkrankungen, oft schlicht als „Rheuma“ bezeichnet.

Von den insgesamt 2750 Männern und Frauen, die an der Studie teilnahmen, war mehr als die Hälfte (1650) an rheumatoider Arthritis erkrankt. Blutproben der Probanden sollten Aufschluss über genetisch bedingte Risikofaktoren geben. Außerdem befragten sie die Ärzte nach ihren Lebensgewohnheiten, wobei ihr Interesse besonders den Punkten Rauchen und Alkohol galt.

Paradox: Alkohol schützt Raucher

Es zeigte sich, dass das Risiko für Polyarthritis für Alkoholkonsumenten deutlich niedriger lag als für Abstinenzler. In der Gruppe mit dem höchsten Alkoholkonsum (etwa fünf Gläser wein pro Woche) hatten sowohl Männer als auch Frauen ein um 50 Prozent geringeres Rheumarisiko.

Erstaunlicherweise war das Rheumarisiko der erblich vorbelasteten Teilnehmer, die regelmäßig rauchten und Alkohol tranken, besonders niedrig. Rauchen gilt als einer der stärksten Risikofaktoren für rheumatoide Arthritis, ganz besonders für Menschen mit einer genetischen Veranlagung für die Krankheit
Dieses Ergebnis stützt frühere Studien, die festgestellt hatten, dass Alkohol die Krankheitsentwicklung verlangsamen kann. Unklar bleibt, wie das geschieht. Die schwedischen Wissenschaftler sehen allerdings Parallellen zu Forschungsergebnissen, dass mäßiger Alkoholkonsum sich positiv auf entzündliche Prozesse bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt.

Euphorie unangebracht

Mediziner warnen allerdings vor zu viel Euphorie. „Auch wenn Alkohol der Studie zufolge gegen Rheuma schützt, setzt jeder, der viel trinkt, seine Gesundheit aufs Spiel“, urteilt Rheumaexperte Robert Moots im Gespräch mit der BBC. Einige Medikamente gegen Rheuma hätten die Nebenwirkung, die Leber zu schädigen. Daher sollten Rheumapatienten generell nicht viel Alkohol trinken, so der Wissenschaftler. Die Studienautoren warnen dagegen eher vor den Folgen des Rauchens. Ihrer Ansicht nach, habe die Studie vor allem gezeigt, dass jeder, der einer Rheumaerkrankung vorbeugen wolle, vor allem mit dem Rauchen aufhören muss.

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