Lassa-Patient: Akute Lassa-Infektion ist überwunden
Archivmeldung vom 09.09.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlNach nun mittlerweile 50 Tagen Behandlung in der Isolierstation der Universitätsklinik ist der Patient mit schwerer Lassa-Infektion seit über 14 Tagen nicht mehr intensivmedizinisch behandlungsbedürftig und alle virologischen Kontrolluntersuchungen zeigen auch seit dieser Zeit, dass er seine akute Lassa-Infektion überwunden hat und nicht mehr ansteckungsfähig ist.
Folglich konnte auch vor einer Woche die strenge Isolationspflicht aufgehoben werden und der Patient wird wieder unter Berücksichtigung weniger Sicherheitsvorkehrungen wie ein "normaler" Patient auf einer Krankenhausstation behandelt.
Unter Berücksichtigung der durchschnittlichen
Inkubationszeiten für eine Lassa-Infektion hat sich zudem gezeigt, dass es weder
bei Mitreisenden in den Flugzeugen bei der Einreise, noch bei Begleitern der
Krankentransporte, bei Ärzten und Pflegepersonal in Münster und - während der
langen Zeit - in Frankfurt zu einer Übertragung des Virus und Lassa-Erkrankungen
gekommen ist. Dies zeigt weiterhin, dass eine Lassa-Infektion viel weniger
infektiös und schlechter von Mensch zu Mensch übertragbar ist als zum Beispiel
SARS.
Gleichzeitig haben sich auch die strengen Sicherheits- und Isolationsmaßnahmen bewährt, da Infektionen vor allem bei sehr nahem Kontakt, wie er zur Intensivbehandlung erforderlich ist, auftreten und hier trotz langer Behandlung abgewendet werden konnten.
Wie nach vielen schweren, lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten, wie nach langer intensivmedizinischer Behandlung bedarf es auch nach einer solch schweren Lassa-Infektion, die bisher auch unter Bedingungen optimaler medizinischer Versorgung fast immer tödlich endeten, einer langen Zeit bis zur Erholung.
Da die akute Behandlung der
Lassa-Infektion als abgeschlossen gelten kann, und es nun der Wunsch des
Patienten und seiner Angehörigen ist, diese Rekonvaleszenz in Ruhe und unter
Ausschluss der Öffentlichkeit zu erleben und behandelt zu wissen, bitten die
verantwortlichen Ärzte des Frankfurter Uniklinikums dafür um Verständnis, wenn
sie keine weiteren Angaben mehr über Ort und Art der Behandlung des Patienten
machen.
Quelle: Pressemitteilung Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/M.