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Medikamente könnten bald billiger werden - Krankenkassen planen Preiskontrolle

Archivmeldung vom 25.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Da die Krankenkassen neue Höchstgrenzen für Arzneimittelkosten festlegen wollen, geraten die Hersteller unter Druck, neue Präparate zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Wollen Pharmaunternehmen Medikamente dann teurer verkaufen als festgelegt, müssten Patienten die Differenz selber zuzahlen.

Erwartet wird jedoch, dass solche Präparate nur noch in Ausnahmefällen gekauft werden. "Künftig wird Qualität stärker belohnt, der Verbraucher entscheidet welches Medikament sein Geld Wert ist", sagte Peter Sawicki vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen am Donnerstag dem Tagesspiegel. Je geringer die Wirkungssteigerung eines neuen Präparats ist, desto weniger Kosten sollen die Krankenkassen künftig übernehmen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach begrüßte die Entwicklung als "wichtige Form des Verbraucherschutzes". Die meisten neuen Medikamente würden kostengünstiger, weil ein Aufpreis nur noch bei deutlicher Wirkungsteigerung möglich sei. "Deutschland ist in Europa das Schlusslicht bei Preiskontrollen für Arzneimittel", sagte Lauterbach dem Tagesspiegel. Nicht ausgeschlossen ist allerdings, dass die Pharmaindustrie die Preise in der Annahme erhöht, die Patienten würden Zuzahlungen in Kauf nehmen. Dies könnte dann der Fall sein, wenn Ärzte weiterhin Medikamente verschrieben, die den Krankenkassen für eine Kostenübernahme zu teuer sind, von deren Wirkung sich die Mediziner aber mehr Heilung versprechen als die Versicherungen. Kritik an den Plänen kam vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie: Nur jene Arzneimittel, die sofort deutlich bessere Wirkung zeigten, würden von den Krankenkassen künftig anerkannt. Mittel, die etwa hinsichtlich weniger Nebenwirkungen ebenfalls sinnvoll seien, würden künftig nicht mehr von den Kassen bezahlt. Sawicki sagte hingegen, dass die neue Kosten-Nutzen-Bewertung solle für die Manager der Pharmaindustrie ein Anreiz sein, wirklich neue Mittel gegen bisher unheilbare Leiden zu entwicklen. Kritiker werfen der Pharmaindustrie vor, sie treibe die Arzneikosten zulasten der Patienten durch wirkungslose Innovationen in die Höhe.

Quelle: Der Tagesspiegel

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