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Herzkranke sollten öfter schnell spazieren gehen

Archivmeldung vom 24.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Spazieren: Herzkranke sollten sich sputen.
Spazieren: Herzkranke sollten sich sputen.

Bild: pixelio.de/knipseline

Menschen mit Herzproblemen, die schnell zu Fuß unterwegs sind, müssen seltener und kürzer in Krankenhäusern behandelt werden. Das haben Forscher der Universität Ferrara in einer Studie mit über 1.000 herzkranken Probanden herausgefunden. Die sich über drei Jahre erstreckende Untersuchung umfasste zum größten Teil Personen mit koronären Herzkrankheiten, knapp ein Fünftel der Probanden litt an Herzklappenerkrankungen.

Viele medizinische Vorteile

"Tatsächlich ist es so, dass schnellere Bewegungsabläufe das Herzkreislaufsystem stärken und somit das Risiko von Herzkreislauferkrankungen reduziert wird", sagt Personal-Fitness-Coach Martin Wieland auf Nachfrage von pressetext. "Der menschliche Körper braucht eine bestimme 'Reizschwelle', um Adaptionsprozesse zu bewirken."

Vorteile von Ausdauertraining seien Ökonomisierung der Herzarbeit, Verbesserung der Sauerstoffaufnahme in den Lungen und die Kapillarisierung oder Stärkung des Immunsystems. "Zu langsame Bewegungen, die dem Körper keinen Trainingsimpuls geben, bleiben wirkungslos. Deshalb ist es wesentlich, das Training und die Bewegung kontinuierlich dem Trainingszustand anzupassen, da es sonst zu einer Stagnation des Systems kommt", führt der Experte aus.

Die Versuchspersonen wurden von den Forschern gebeten, einen Kilometer auf einem Laufband zurückzulegen. Infolgedessen wurden die Probanden in drei Kategorien (langsam gehend, durchschnittlich schnell gehend, schnell gehend) eingeteilt. Jede der drei Kategorien war ungefähr 360 Personen stark. Für die nachfolgenden drei Jahre wurden dann Aufzeichnungen hinsichtlich ihrer ärztlichen Behandlungszeiten gemacht.

"Da die Schrittgeschwindigkeit ein Indikator für die Gesundheit einer Person ist, haben wir auch Todesfälle mit in unsere Studie einbezogen", wie Studienleiterin Carlotta Merlo erklärt. "Reduzierte Gehgeschwindigkeit ist ein Zeichen für eingeschränkte Mobilität - und damit ein Vorläufer von Behinderungen, Krankheiten und Autonomieverlust."

Schnelle Fußgänger seltener in Behandlung

Im Untersuchungszeitraum von drei Jahren hatten 51 Prozent der langsam gehenden Personen mindestens einen Krankenhausaufenthalt pro Jahr, während es bei durchschnittlich schnell gehenden Probanden nur 44 Prozent waren. Am besten schnitten schnell gehende Versuchspersonen ab, von denen nur 31 Prozent in dem Zeitraum stationär behandelt wurden. Noch deutlicher fiel die Summe an Tagen im Krankenhaus der drei Gruppen aus: Die Langsamen kamen auf 4.186, die Durchschnittlichen auf 2.240 und die Schnellen auf 990 Tage.

Die Wissenschaftler haben berechnet, dass pro Stundenkilometer Schrittgeschwindigkeit, der schneller zurückgelegt wurde, die Wahrscheinlichkeit für eine stationäre Behandlung um 19 Prozent fiel. Gegenüber den langsam gehenden Personen hatten die Schnellgeher während der dreijährigen Testphase eine um 37 Prozent verringerte Wahrscheinlichkeit, im Krankenhaus behandelt werden zu müssen.

Schrittgeschwindigkeit als Indikator für Gesundheit

"Je schneller die Schrittgeschwindigkeit, desto geringer das Risiko einer Behandlung im Krankenhaus und umso kürzer der Aufenthalt dort", wie Forscherin Merlo zu Protokoll gibt. "Spazieren ist unter älteren Personen ein sehr beliebtes Hobby. Es kostet nichts, man benötigt keine spezielle Ausrüstung und es hilft der Gesundheit. Und wie unsere Studie zeigt, sind die Vorteile noch größer, wenn man schnell geht."

Dass Schnellgehen nicht nur ein Anzeichen für seltenere und kürzere Krankenhausaufenthalte ist, sondern langsame Bewegungen auch mit anderen Krankheiten assoziiert werden können, hat auch eine Studie aus England gezeigt: Demnach ist ein langsamer Gang ein Anzeichen für einsetzende Demenz.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Rudloff

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