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Wenn Schweigen tödlich ist

Archivmeldung vom 19.07.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.07.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Viele Todesfälle hätten sich vermeiden lassen, wenn alle klinischen Studien veröffentlicht worden wären. Das fordern jetzt Experten. www.tagesspiegel.de, berichtet

Aus dem Inhalt:

Alle Ergebnisse klinischer Studien sollen künftig zugänglich sein. Dies fordert die „Initiativgruppe Studienregistrierung“, die soeben in Berlin den „Aufruf zur Errichtung eines öffentlich zugänglichen Registers klinischer Studien" vorstellte. Forschungsergebnisse zu verschweigen, könne Menschenleben kosten, heißt es.

Zum Beispiel hätten sich nach Einschätzung von Experten Zehntausende von Todesfällen vermeiden lassen, wäre nicht eine Studie länger als ein Jahrzehnt in der Schublade verschwunden. Sie zeigte schon früh, dass Mittel gegen Herzrhythmusstörungen Infarktpatienten gefährden können. „Die Therapie führt zwar zu einem Rückgang der Arrhythmien, erhöht aber das Risiko eines plötzlichen Todes erheblich“, stellte der Heidelberger Biometriker Norbert Victor fest, der sich an der Initiative beteiligt.

Der Aufruf fordert nun nach jahrzehntelanger Diskussion, alle in Deutschland begonnenen klinischen Studien zum frühestmöglichen Zeitpunkt zentral zu registrieren und die Daten allgemein zugänglich zu machen. Für diese Forderung gibt es neben wissenschaftlichen zunehmend auch ethische Gründe, sagte der Sprecher der Initiativgruppe, Gerd Antes, Leiter des deutschen Cochrane-Zentrums in Freiburg, das Studienergebnisse kritisch aufbereitet.

Da stellen sich Kranke für eine Studie zur Verfügung, und dann wird das Ergebnis nicht veröffentlicht, weil es dem Auftraggeber nicht gefällt. Da werden Patienten mühsam für ein Forschungsprojekt gewonnen, aber die Forscher kennen das Resultat vorangegangener Studien nicht, die bereits zeigten, dass das zu prüfende Verfahren eher schadet als nützt. Da suchen Schwerkranke nach einer vielleicht aussichtsreichen Therapie und würden sich gern an einer Erprobung beteiligen, aber weder sie noch ihre Ärzte wissen, ob und wo eine klinische Studie geplant ist. Nur etwa jede zweite wird veröffentlicht. Wie es im Aufruf heißt, kann das den Gewinn neuer Erkenntnisse stark einschränken. Unterdrückt oder verzögert wird meist die Publikation solcher Studien, die abgebrochen wurden oder unerwünschte (oder auch vermeintlich uninteressante) Resultate haben.

Quelle: tagesspiegel.de

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