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Anti-Baby-Pille nur einmal im Monat nehmen

Archivmeldung vom 06.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Pille: eines Tages nur mehr einmal im Monat.
Pille: eines Tages nur mehr einmal im Monat.

Bild: pixelio.de, Tim Reckmann

Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickeln ein orales Verhütungsmittel, das nur noch ein Mal im Monat eingenommen werden muss. Damit ließe sich die Zahl ungewollter Schwangerschaften reduzieren, die durch das Vergessen der täglichen Einnnahme entstehen. Laut den Forschern könnte diese Verhütungsart vor allem in Entwicklungsländern große Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen und deren Familien haben.

Kapsel mit Gelatine überzogen

Das neue Verhütungsmittel befindet sich in einer mit Gelatine überzogenen Kapsel und kann die Dosis für drei Wochen enthalten. Diese Kapsel bleibt im Magen und setzt ihre Wirkstoffe schrittweise frei. Tests mit Schweinen haben gezeigt, dass diese Art der Freisetzung die gleiche Konzentration des Medikaments erreichen kann wie die täglich eingenommene Dosis.

Die Pille basiert auf sternförmigen Systemen zur Freisetzung. Sie können nach dem Schlucken Tage oder Wochen im Verdauungstrakt verbleiben. Nach dem Auflösen der Gelatinkapsel öffnen sich die vorher gefalteten Arme des Sterns und setzen die Medikamente frei. In früheren Studien enthielten die Kapseln Medikamente zur Behandlung von Malaria oder HIV, die ebenfalls jeden Tag eingenommen werden müssen. Die Forschung hat ebenfalls nachgewiesen, dass es leichter ist, sich an die Einnahme eines Medikaments zu erinnern, wenn es nur einmal in der Woche oder einmal im Monat genommen werden muss.

Designter Stern aus Polyurethan

Für das neue Verhütungsmittel mussten die Forscher stärkere Materialien verwenden als in der Vergangenheit. Sie testeten Materialien, indem sie diese in simulierte Magenflüssigkeit einlegten. Es zeigte sich, dass zwei Arten von Polyurethan am besten für die Arme und den zentralen Kern des Sterns geeignet waren. Das Verhütungsmittel Levonorgestrel wurde in die Arme des Geräts geladen. Über die Veränderung der Konzentration der Polymere, die mit dem Medikament vermischt wurden, konnte die Freisetzung kontrolliert werden.

In einer Studie mit Schweinen hat sich gezeigt, dass die Kapseln das Medikament konstant bis zu vier Wochen lang freisetzten. Die im Blut der Tiere nachgewiesene Konzentration entsprach in etwa jener der täglichen Einnahme einer Tablette. Für den Einsatz beim Menschen müsste die Kapsel so entwickelt werden, dass sie sich nach drei oder vier Wochen auflöst und den Körper über den Verdauungstrakt wieder verlässt. Die Forscher arbeiten derzeit an mehreren Möglichkeiten, ein Abbrechen der Arme des Sterns auszulösen. Dazu gehören Veränderungen des pH-Wertes, der Temperatur oder der Kontakt mit bestimmten Chemikalien.

Das von Forscher Robert Langer und seinem Team gegründete Unternehmen Lyndra Therapeutics erhielt vor Kurzem von der Gates Foundation 13 Mio. Dollar (rund 11,7 Mio. Euro) für die Weiterentwicklung des neuen Verhütungsmittels. Tests mit Patienten könnten laut den Wissenschaftlern in drei bis fünf Jahren möglich sein. Die Forschungsergebnisse wurden in "Science Translational Medicine" veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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