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Vorsicht mit Insektensprays im Haushalt

Archivmeldung vom 27.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auch diesen Sommer wimmelt es nur so vor Insekten. Um die zahllosen Plagegeister zu bekämpfen, ist der Griff zur Sprayflasche besonders verlockend. Doch nicht nur solche Insektensprays enthalten Biozide. Fast überall in unseren Haushalten lassen sich Biozide finden – selbst in Farben, Kosmetika oder Zahnpasta.

Sie sollen vor unerwünschtem Schädlingsbefall schützen. Welche Gesundheitsrisiken die enthaltenen Biozide bergen können, zeigen die Ergebnisse eines Forschungsprojektes des Umweltbundesamtes (UBA) im Rahmen des Aktionsprogramms „Umwelt und Gesundheit“(APUG). Vor allem das Bekämpfen der Insekten in Ritzen und Fugen mit solchen Sprays, die als biozide Wirkstoffe so genannte Organophosphate enthalten, kann in der Innenraumluft zu einer hohen Wirkstoffkonzentration führen und die Gesundheit gefährden. Organophosphate sind Nervengifte. Sie stören die Signalübertragung zwischen Nervenzellen beziehungsweise zwischen Nerven- und Muskelzellen. Organophosphathaltige Insektensprays sollten deshalb nicht bedenkenlos eingesetzt werden. Sofern unklar ist, ob ein Spray Organophosphate enthält, können das UBA, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit oder die Verbraucherschutzzentrale Auskunft geben.
Im Projekt wurden die toxikologischen Daten zu 20 ausgewählten Wirkstoffen ausgewertet. Nur für wenige Anwendungsbereiche ergaben sich Ansätze zur Gesundheitsgefährdung. Dies betraf Biozide mit einer hautsensibilisierenden Wirkung wenn sie bei der Anwendung mit der Haut in Kontakt kommen können, sowie die Anwendung von Bioziden in Form von Sprays. Für zehn der 20 näher untersuchten Wirkstoffe liegen Hinweise oder eindeutige Belege für eine sensibilisierende Wirkung vor. Die Belastung über die Atemluft ließe sich bei etwa der Hälfte aller ausgewählten bioziden Wirkstoffe vernachlässigen, falls diese in flüssiger Form eingesetzt würden. Anders ist es bei Biozid-Sprays: Beim Sprühen bilden sich feine Tröpfchen, die eingeatmet werden können. Bei Wischanwendungen mit Bioziden besteht diese Gefahr nicht, so dass keine hohen wirkungsrelevanten Konzentrationen in der Innenraumluft entstehen.
Die Forscherinnen und Forscher schätzten die Exposition gegenüber Bioziden – etwa auf Haut- oder Schleimhäuten – auf Grundlage der für die Chemikalienbewertung eingesetzten Expositionsmodelle. Die Bewertung der Gesundheitsgefahren erfolgte auf der Grundlage der Daten über die Zusammensetzung der Produkte, ihrer Produktionsmengen und der toxischen Eigenschaften ihrer bioziden Wirkstoffe. Besonderes Interesse galt hierbei Produkten, mit denen Kinder in Berührung kommen können, wie Zahnpasta, Farben, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel.
Eine gründliche Analyse und systematische Ermittlung der Risiken durch Organophosphate in Innenräumen ist sinnvoll. Geeignete Maßnahmen zur Verringerung des Risikos, das von diesen Stoffen ausgeht, werden in den nächsten Jahren im Zuge der Umsetzung der EG-Biozid-Richtlinie entwickelt.
Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse des Forschungsprojektes „Gesundheitsrisiken biozidhaltiger Produkte und Gegenstände des täglichen Bedarfs“ steht hier zum Download bereit.

Quelle: Pressemitteilung Umweltbundesamtes (UBA)

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