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Neuer Ansatz gegen Alzheimer

Archivmeldung vom 25.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Leise Hoffnung für Alzheimer-Patienten: Ein Forscherteam hat einen neuen Ansatz zur Behandlung der bislang unheilbaren Krankheit gefunden. Wissenschaftler aus Belgien, Deutschland, Amerika und England fanden ein Molekül, das die Basis für die Entwicklung neuer Medikamente bilden könnte.

«Mit der neuen Erkenntnis haben wir erstmals einen Ansatz gefunden, wie wir das Absterben von Gehirnzellen stoppen können. Dies gelingt hier ohne die bekannten problematischen Nebenwirkungen vergleichbarer Ansätze auf Nervenzellen des Gehirns», erklärt Jens Wiltfang, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Duisburg-Essen, die an dem Projekt beteiligt ist. Allerdings dürften noch mindestens 15 Jahre vergehen, ehe die ersten Patienten davon profitieren könnten. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlichten die Wissenschaftler jetzt im Fachblatt Science.

Im Gehirn von Alzheimerkranken können Ablagerungen festgestellt werden, sogenannte Plaques, die Nervenzellen absterben lassen. Schon seit längerem ist zudem bekannt, dass eine Gruppe von Proteinen, der sogenannte Gamma-Sekretase-Komplex, eine wesentliche Rolle bei der Bildung dieser Plaques spielt.

Potenzielle Medikamente, die den gesamten Komplex angreifen würden, haben nach bisherigem Stand tödliche Nebenwirkungen. Nun konnten die Wissenschaftler ein ganz spezielles Molekül des Komplexes namens Aph1B identifizieren. In Versuchen mit Mäusen schalteten die Forscher unter der Federführung von Bart de Strooper aus Belgien genau dieses Molekül aus und konnten zeigen, dass sich der Zustand der Tiere besserte - ohne dass gravierende Nebenwirkungen auftraten.

«Unsere Forschungen zeigen, wo wir effektiv in der Behandlung der Alzheimer-Erkrankung ansetzen können - ohne dass zu große Nebenwirkungen entstehen», erläutert Wiltfang. Einer der nächsten Schritte müsse sein, gezielt nach einer Substanz zu forschen, die die Aktivität von Aph1B-Molekülen im menschlichen Gehirn verringert und damit die Plaquebildung stoppen kann.

Alzheimer ist mittlerweile die bedeutendste Demenzerkrankung in der westlichen Welt - Tendenz steigend. Laut dem Essener Uniklinikum sprechen Schätzungen allein in Europa von voraussichtlich rund sieben Millionen Betroffenen im Jahre 2020. Die Krankheit beginnt schleichend. Die ersten bemerkbaren Symptome sind häufige und immer wieder auftretende Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Orientierung. Betroffene finden beispielsweise den Weg zum Bäcker nicht mehr, wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft erklärt.

Dazu kommen Störungen des Denk- und Urteilvermögens. Die Bewältigung des Alltaglebens wird dadurch immer schwieriger. Je älter Menschen werden, desto höher ist ihr Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Die Krankheit kann aber auch schon ab dem 50. Lebensalter auftreten. Der Untergang der Nervenzellen beginnt bereits Jahre oder sogar Jahrzehnte, bevor die ersten Symptome auftreten.

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