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Studie: Hirnfehlfunktion löst psychopathisches Verhalten aus

Archivmeldung vom 16.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: premiumpresse
Bild: premiumpresse

Eine Fehlfunktion im Gehirn, die den körpereigenen Belohnungsmechanismus verstärkt, könnte einer Studie zufolge psychopathisches Verhalten erklären. Forscher der Vanderbilt University in den USA fanden heraus, dass bei Menschen mit krankhaft antisozialem und riskantem Verhalten das Streben nach Belohnung deutlich stärker ausgeprägt ist als das Bewusstsein für Risiko oder die Angst vor Strafe.

Eine wesentliche Rolle spielt der in "Nature Neuroscience" veröffentlichten Studie zufolge dabei möglicherweise der Botenstoff Dopamin, der beim Empfinden von Glück und damit für die körpereigene Belohnung eine große Rolle spielt.

Bei der Erforschung psychopathischen Verhaltens ging es bislang vor allem darum, was Psychopathen normalerweise fehlt - etwa Angst, Einfühlungsvermögen oder die Fähigkeit, normale soziale Kontakte zu pflegen. In ihrer Untersuchung gingen die Forscher um Joshua Buckholtz dagegen der Frage nach, was bei Psychopathen sehr stark ausgeprägt ist. Dazu gehören Erregbarkeit, die Bereitschaft, hohe Risiken einzugehen und die Suche nach Belohnung. "Psychopathen sind so stark zu einer Belohnung - dem Zuckerbrot - hingezogen, dass es das Gespür für Gefahr oder Angst vor der Peitsche besiegt", erklärte der Wissenschaftler und Ko-AutorDavid Zald.

In einem ersten Test wurden Versuchspersonen Amphetamine verabreicht. Die Droge, auch als "Speed" bekannt, führt wie Kokain, Nikotin und Alkohol im Gehirn zu einer Ausschüttung von Dopamin. Im Gehirn von als Psychopathen eingestuften Probanden wurde als Reaktion auf die Amphetamine fast viermal mehr Dopamin ausgeschüttet als bei den anderen Versuchspersonen. In einem zweiten Test wurde den Probanden gesagt, sie könnten Geld verdienen, indem sie einfache Ausgaben lösen. Hier konnten die Forscher in der Hirnregion, die mit einer Belohnung über die Ausschüttung von Dopamin in Verbindung gebracht wird, bei den psychopathischen Testpersonen eine sehr viel höhere Aktivität beobachten als bei den anderen Versuchsteilnehmern.

"Wegen dieser übertriebenen Dopamin-Reaktion können Psychopathen, wenn sie die Chance für eine Belohnung erkennen, ihre Aufmerksamkeit möglicherweise nicht mehr auf etwas anderes lenken - bis sie das haben, was sie wollen", sagte Studienleiter Buckholtz. "Ein hyperaktives Dopamin-Belohnungssystem könnte die Ursache für einige der problematischsten Verhaltensweisen von Psychopathen sein, wie zum Beispiel Gewaltkriminalität, Drogenkonsum und eine hohe Anfälligkeit dafür, rückfällig zu werden."

Quelle: premiumpresse

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