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Kleine Packungen machen eher dick

Archivmeldung vom 10.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Je kleiner die Packung, desto schwächer der Geist. Bild: pixelio.de/Rose
Je kleiner die Packung, desto schwächer der Geist. Bild: pixelio.de/Rose

Miniportionen bei Schokolade, Chips oder Keksen helfen nicht dabei, die Linie zu halten. Vielmehr verleiten sie den Konsumenten, mehr kalorienreiche Nahrung aufzunehmen. Das berichten niederländische und portugiesische Psychologen im Journal of Consumer Research.

"Konsumenten merken nicht, dass sie durch den kleinen, scheinbar unschuldigen Genuss zuviel essen. Große Packungen rütteln das Bewusstsein für gesunde Ernährung viel eher auf", so die Forscher.

Minipackung tötet Gewissen

In einem Experiment wurden Testpersonen zunächst befragt, wie zufrieden sie mit ihrem eigenen Körper waren, ob sie Abnehmen wollten oder welche Diät sie verfolgten. Dann wurden sie vor einem Spiegel gewogen und gemessen - alles mit der Absicht, das Ernährungsbewusstsein möglichst stark zu aktivieren. Einer Kontrollgruppe ersparte man dieses Procedere. Alle Teilnehmer sahen schussendlich eine TV-Serie mit Werbeunterbrechungen, deren Spots es zu bewerten galt.

Ziel des Versuchsaufbaus war jedoch bloß, vom eigentlichen Interesse der Forscher abzulenken. Tatsächlich analysiert wurde nämlich allein der Verzehr von Kartoffelchips beim Fernsehen. Diese wurden - scheinbar als Belohnung für die Teilnahme - in verschiedenen Packungsgrößen gereicht. Es zeigte sich, dass die Probanden bei den großen Packungen weit länger mit dem Öffnen zögerten als bei kleinen, besonders wenn ihr Bewusstsein zuvor geschärft war. "Insgesamt konsumierten diejenigen mehr Chips, die kleine Packungen öffneten", berichtet die Studienleiterin Rita Coelho gegenüber pressetext.

Industrie nutzt den Effekt gezielt

Die Tücke der Kleinpackung sieht Coelho darin, dass sie die Konsummenge vorgeben. "Wer sie öffnet, leert sie unverzüglich und ohne Bedenken, während bei der Großpackung viel eher das Gewissen ins Spiel kommt", so die Forscherin. Die Hemmschwelle, nach einer kleinen Packung eine weitere zu öffnen, sei zudem sehr gering. Die Ergebnisse hätten somit gezeigt, wie weit Selbstwahrnehmung und Realität oft auseinander liegen.

Coelho beobachtet zwei gegenläufige Trends, was die in Supermärkten angebotene Packungsgröße betrifft. "Einerseits sind die Familienpackungen immer moderner, andererseits auch die Miniportionen. Letztere besonders oft bei Chips, Schokolade, Eis oder Keksen." Gesund sind beide Packungsgrößen nicht. Bedenklich seien auf Hintergrund der Studienergebnisse auch die Multi-Packungen, bei der ein großer Sack viele Minipackungen enthält.

Quelle: pressetext.austria (Johannes Pernsteiner)

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