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Warum die US-Amerikaner in Zukunft nicht mehr so alt werden

Archivmeldung vom 18.03.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Forscher: Fettleibigkeit wird Lebenserwartung reduzieren

Die zunehmende Fettleibigkeit der US-Bürger könnte ihre durchschnittliche Lebenserwartung in den nächsten Jahrzehnten drastisch senken. Zu dieser Erkenntnis kommen Jay Olshansky von der Universität von Illinois in Chicago und seine Kollegen nach einer Auswertung von Gesundheitsstatistiken. Hauptgrund für den Effekt ist die seit 30 Jahren ansteigende Zahl fettleibiger Kinder und Jugendlicher, berichten die amerikanischen Wissenschaftler in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine (Bd. 352, Nr. 11).

Mithilfe kürzlich veröffentlichter Gesundheitsstatistiken konnten die Forscher zeigen, dass Fettleibigkeit die durchschnittliche Lebenserwartung momentan um vier bis neun Monate reduziert. Da jedoch vor allem Jugendliche von der Erkrankung betroffen sind, könnte sich diese Zahl in den nächsten fünfzig Jahren auf bis zu fünf Jahre erhöhen. Damit würde Fettsucht mit ihren Auswirkungen sogar bestimmte Herz- und Krebserkrankungen in den Schatten stellen. Auffallend ist auch der starke Anstieg der Fettleibigkeit in bestimmten Bevölkerungsgruppen und bei einigen Minderheiten. Die Wissenschaftler führen diese Tatsache darauf zurück, dass die Betroffenen schlechteren Zugang zu Gesundheitsmaßnahmen haben.

Mit diesen Ergebnissen widersprechen die Forscher anderen Vorhersagen, in denen Wissenschaftler einen stetigen Anstieg der Lebenserwartung prophezeien. Deren Prognosen beruhen allerdings auf historischen Trends, in denen der momentane Gesundheitsstatus der Bevölkerung sowie eine mögliche Epidemie von Fettleibigkeit nicht berücksichtigt werden. Zu den Folgeerkrankungen von Fettleibigkeit zählen Diabetes, Krebs- und Herzleiden.

Neben genetischen und psychologischen Faktoren hat vor allem die Ernährung Einfluss auf das Körpergewicht, erklärt David Ludwig, Mitarbeiter im Team um Jay Olshansky. Letztere hat sich in den vergangenen Jahren - dank millionenschweren Kampagnen der Lebensmittelindustrie - stark in Richtung Fastfood verändert. Doch auch zu geringe Aufklärung und eine schlechte Gesundheitsvorsorge spielen bei der zunehmenden Verbreitung von Fettleibigkeit eine wichtige Rolle.

Die Wissenschaftler sehen in dieser Entwicklung eine große Gefahr. Ihrer Meinung nach werden ohne effektive Gegenmaßnahmen die Kinder von heute kürzer leben als ihre Eltern. Durch eine weitere Zunahme der Fettleibigkeit würden technologische Verbesserungen auf dem biomedizinischen Sektor aufgehoben, und die Gesundheitskosten explodieren. Trotzdem hoffen die Forscher auf einen positiven Effekt ihrer Studie: Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, mehr Geld in Forschung und die Entwicklung effektiverer Behandlungen mit dem Schwerpunkt Fettleibigkeit zu.

ddp/wissenschaft.de – Stefanie Offermann

Quelle: http://www.wissenschaft.de/wissen/news/250368.html

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