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Foodwatch gibt Lebensmittelindustrie Mitschuld an der zunehmenden Fettleibigkeit von Kindern

Archivmeldung vom 27.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wirft der Lebensmittelindustrie eine Mitschuld an der zunehmenden Fettleibigkeit unter Kindern und Jugendlichen vor. "Das ist Körperverletzung durch irreführende Werbung", sagte Foodwatch-Chef Thilo Bode im Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe.

Bode nannte es "pervers", dass Unternehmen wie Ferrero während der Fußball-WM Schokosüßigkeiten mit der "Extra-Portion Milch" angepriesen und Kindern bei 500 gekauften Riegeln ein kostenloses Trikot versprochen hätten. Diese Menge entspreche 5,5 Kilo Zucker und so viel Fett, wie in 18 Päckchen Butter stecken, sagte Bode. "So richtig dreist wird es, wenn der Hersteller gleichzeitig noch das noch das Deutsche Sportabzeichen sponsert." Der Grund für die zunehmende Übergewichtigkeit sei nicht der Mangel an Bewegung, sondern die massive Kalorienaufnahme. Foodwatch kritisiert zudem, dass Lebensmittelkonzerne an Schulen ein gesundes Frühstück anmahnen, zugleich aber "Kalorienbomben wie die Frühstückflocken Cini-Minis von Nestlé mit der Vollkorn-Garantie bewerben". Um die Kalorien einer Handvoll Flocken mit Milch abzutrainieren, müsste ein Zehnjähriger 45 Minuten joggen, sagte Bode. "Die Lebensmittelindustrie hat an unseren Schulen oder in den Turnhallen nichts zu suchen", forderte der Foodwatch-Chef. "Die Konzerne sollten das tun, was sie am besten könnten, wenn sie nur wollten: ausgewogene Lebensmittel herstellen und transparent über die Inhalte informieren." Foodwatch forderte eine klare Kennzeichnung durch die Lebensmittel-Ampel, die mit drei Farben den Zucker-, Salz und oder Fettgehalt anzeigt. "Die Gesundheitskosten, die allein in Deutschland durch falsche Ernährung und Folgekrankheiten verursacht werden, betragen inzwischen 70 Milliarden Euro pro Jahr", so Bode. Die Organisation für wirtschaftliche Kooperation und Entwicklung (OECD) warnt in einer aktuellem Studie, dass in den Industriestaaten durchschnittlich jeder zweite Bürger übergewichtig und jeder sechste krankhaft fettsüchtig sei.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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