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Genmanipulierter Reis: Nicht wirksam und überflüssig. Greenpeace veröffentlicht neue Studien

Archivmeldung vom 17.03.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Genmanipulierter Reis mit einem erhöhten Gehalt an Vitamin A kann Vitamin A-Mangelerkrankungen in den Ländern des Südens nicht bekämpfen.

Das zeigen heute von Greenpeace veröffentlichte Studien. Es ist sogar zu befürchten, dass Projekte, die den Vitamin A-Mangel bereits erfolgreich bekämpfen, nicht mehr die nötige
Unterstützung finden, da mit dem so genannten „Goldenen Reis“ weit überzogene Erwartungen geschürt werden. Gezeigt wird auch, dass dieser Reis ein erhebliches Risiko für Mensch und Umwelt birgt. Dagegen haben Wissenschaftler schon für April 2005 neue
Veröffentlichungen über den Gen-Reis angekündigt, der jetzt eine bis zu zehnmal höhere Menge an Provitamin-A enthalten soll.

„Die Industrie bauscht dieses Projekt auf, weil sie sich davon eine höhere Akzeptanz von Gen-Food erhofft”, sagt Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace. „Der Gen-Reis ist nicht geeignet, Mangelernährung in den Ländern des Südens zu bekämpfen, egal wie viel
Pro-Vitamin A er enthält.“

Über den Reis wurde erstmals vor fünf Jahren berichtet. Er ist so genmanipuliert, dass er Beta-Carotin produziert, aus dem der menschliche Körper das lebenswichtige Vitamin A erzeugen kann. VitaminA-Mangel ist vor allem in Entwicklungsländern eine erhebliche
Bedrohung und kann zu Erblindung und Todesfällen führen.

Eine genaue Untersuchung der bisherigen Publikationen zum Gen-Reis zeigt, dass die technischen Schwierigkeiten heruntergespielt und die möglichen Vorteile weit überschätzt werden. Es ist nicht klar, wie viele und welche Carotine die Pflanzen bilden und ob der Mensch sie in dieser Form überhaupt nutzen kann. Zudem wurden unerwartete
Inhaltsstoffe in den Gen-Pflanzen gefunden. Aus Sicht der Verbraucher kann der Reis nicht als sicher angesehen werden. Einmal angebaut, kann er sich auf Nachbarfelder ausbreiten und bei Gefahren für Umwelt und Gesundheit nicht mehr zurückgeholt werden.

Professor Klaus Becker von der Universität Stuttgart-Hohenheim, einer der Autoren der Greenpeace-Studien, warnt: „Die großflächige Einführung des ‚Goldenen Reis‘ könnte die Mangelernährung sogar verschärfen und die Ernährungssicherheit gefährden. Denn er würde eine Essgewohnheit fördern, die nur auf einer einzigen hochgezüchteten Pflanzenart beruht. Eher müsste die biologische Vielfalt besser genutzt werden – mit existierenden Pflanzen, die viele verschiedene Vitamine und Mineralstoffe enthalten, billig und
gut verfügbar sind.“

Tatsächlich konnte Vitamin A-Mangel in den letzten Jahren mit Vitamin A-Präparaten und Ernährungsprogrammen deutlich verringert werden. Beta-Carotin ist zum Beispiel in Karotten, grünem Blattgemüse, Süßkartoffeln, Mango und Papaya enthalten. In Ländern
wie Bangladesh wurde inzwischen die Gefahr für Kinder, wegen Vitamin-A-Mangel zu erblinden, nahezu vollständig gebannt. Zudem fanden Wissenschaftler wie Professor Becker auch traditionelle Reissorten, die nicht nur Spuren von Beta-Carotin aufweisen, sondern auch Inhaltsstoffe wie Eisen, hochwertiges Protein und Fette, die nötig sind, um Beta-Carotin aufnehmen zu können.

Quelle: Pressemitteilung von Greenpeace

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