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Ernte 2009: Erträge fast wie im Rekordjahr 2008

Archivmeldung vom 18.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: VDM Verband Deutscher Mühlen e.V.
Grafik: VDM Verband Deutscher Mühlen e.V.

"Die Getreideernte 2009 ist mit 48 bis 50 Mio. Tonnen mengenmäßig gut und reicht an die Vorjahresergebnisse heran", teilte Hans-Christoph Erling, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Deutscher Mühlen e. V. (VDM), heute in Berlin anlässlich des Ablaufs des Getreide-Wirtschaftsjahres 2008/2009 mit.

"Bei Weizen erwarten wir aufgrund der regional variierenden Proteingehalte Preisdifferenzierungen, bei Roggen hohe Erträge und gute Kornfüllungen." Die Jahresvermahlung der deutschen Mühlen sank innerhalb eines Jahres von 7,8 auf 7,5 Mio. Tonnen. Aus 6,6 Mio. Tonnen Weichweizen und 0,9 Mio. Tonnen Roggen wurden insgesamt 6,2 Mio. Tonnen Mehl hergestellt. Positives Signal in der Krise: Der Export stieg um gut drei Prozent auf über 540.000 t Mehl. Und im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen bauen die Mühlen keine Stellen ab.

Für den Umsatzrückgang in der Mühlenbranche von 2,2 auf 1,8 Mrd. Euro innerhalb eines Jahres machen die deutschen Mühlen nicht allein die Wirtschaftskrise, sondern vor allem den vorangegangenen Getreidepreis-Boom verantwortlich: Anfang 2008 lag der Großhandelspreis für eine Tonne Weizen zeitweise bei über 300 Euro, aktuell mit rund 140 Euro bei weniger als der Hälfte. Die Mehlpreise im Supermarkt blieben trotz des Getreidepreisanstiegs konstant. Der Grund dafür sind langfristige Verträge zwischen den Mühlen und dem Einzelhandel. Diese laufen aus, und deshalb dürften auch die Verbraucher rechtzeitig zur Weihnachtsbäckerei von den sinkenden Mehlpreisen profitieren.

Pflanzenschutz: Lebensmittelsicherheit steht auf dem Spiel

Sorge bereitet der Mühlenwirtschaft die neue EU-Pflanzenschutz-Zulassungsverordnung: "Die Maßstäbe für Getreideprodukte werden immer strenger, aber es stehen immer weniger Mittel zur Verfügung, um Haltbarkeit und Sicherheit der Produkte zu gewährleisten", verdeutlichte Erling. Ab 2011 werden Wirkstoffe für den Vorrats- und Pflanzenschutz nicht mehr nach ihrem Anwendungsrisiko, sondern auf den reinen Wirkstoff abgestellt, auch wenn er sich jahrzehntelang in der Praxis bewährt hat. Erling: "Für bis zu 85 Prozent der heutigen Wirkstoffe droht das Aus."

Getreideprodukte ernährungswissenschaftlich unverzichtbar

Jeder Deutsche verzehrte im abgelaufenen Getreide-Wirtschaftsjahr durchschnittlich 84,2 Kilogramm Backwaren, also Brot, Brötchen und andere Klein- und Feingebäcke. Damit ist das "Konsumklima" trotz einem kleinen Minus hinter dem Komma (Vorjahr: 84,6 kg) stabil. Diese Zahlen nannte Dr. Heiko Zentgraf von der GMF Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung. "Ein weiterer Rückgang des Verzehrs von Getreideprodukten wäre allerdings kritisch zu beurteilen", warnte der Ernährungswissenschaftler: "Denn ein wesentlicher Beitrag zur Nährstoffversorgung der Bundesbürger stammt aus den Korn-Kraftwerken Weizen und Roggen sowie den daraus hergestellten Mahlerzeugnissen und Backwaren". Unverzichtbar sind sie insbesondere für die verdauungsfördernden Ballaststoffe, bei denen in Deutschland nur mit Getreideprodukten eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen ist. Alle Typenmehle aus deutschen Mühlen enthalten mindestens drei Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm und gelten deshalb nach EU-Richtlinien als "Ballaststoffquelle". Dies ist einer der wesentlichen Gründe dafür, dass Getreideprodukte national und international auf den Positivlisten der Ernährungswissenschaftler stehen. Die empfohlene Verzehrmenge für Getreideprodukte bzw. Mahlerzeugnisse liegt im Mittel bei 250 Gramm pro Kopf und Tag. Das bedeutet, wie Zentgraf beispielhaft für Brot und Brötchen vorrechnete: "Täglich fünf Portionen, die sich lohnen."

Vom Feld auf den Teller: Mühlen als entscheidender Faktor der Ernährungskette

617 mittelständisch geprägte Mühlen in Deutschland stellen jährlich aus rund 7,5 Mio. Tonnen Weizen und Roggen vielfältige Mahlerzeugnisse, auch Futtermittel, her. Die Mühlenbranche erwirtschaftet mit rund 6.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 1,8 Mrd. Euro. Der VDM mit Sitz in Bonn vertritt als unabhängiger Wirtschaftsverband die Interessen der Getreidemühlen.

Quelle:  Verband Deutscher Mühlen e.V.

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