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Fleischbranche verlangt Preiserhöhungen -- erste Anbieter erheben Zuschläge

Archivmeldung vom 11.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Der natürliche Klimawandel wird von der Politik genutzt um Menschen umzuerziehen (Symbolbild)
Der natürliche Klimawandel wird von der Politik genutzt um Menschen umzuerziehen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Folgen des Ukraine-Krieges mit explodierenden Rohstoff- und Energiekosten lassen die schon zuvor von Corona-Auswirkungen und Afrikanischer Schweinepest gebeutelte Fleischbranche Alarm schlagen. Die Hersteller fordern von ihren Kunden, allen voran den großen Handelsketten, mit sofortiger Wirkung höhere Preise.

Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies in Rheda-Wiedenbrück will wegen "höherer Gewalt" notfalls auch Verträge kündigen. Wettbewerber Vion verlangt ab Montag einen Krisen-Zuschlag von netto 5,2 Cent je Kilogramm, bei Westfleisch sind es 5,8 Cent bei Schweine- und 6,9 Cent bei Rindfleisch. Das berichtet das in Bielefeld erscheinende WESTFALEN-BLATT.

Auch weitere Unternehmen wie der mit seiner Marke Reinert bekannte zweitgrößte deutsche Wursthersteller "The Family Butchers" (TFB) mit Sitz in Versmold weisen auf die Notwendigkeit von Preisanpassungen in dieser Ausnahmesituation hin. "Die Branche ist gefordert, gemeinsam ihre Verantwortung für die Lebensmittelversorgung in Deutschland in diesen turbulenten Zeiten wahrzunehmen", appelliert etwa TFB in Richtung des Handels. Es brauche ein "faires, verantwortungsbewusstes Miteinander" und die "Abkehr von alten Ritualen" teilt das Unternehmen mit Blick auf traditionell erbittert geführte Preisverhandlungen mit, bei denen um Zehntelcents gefeilscht wird.

TFB spricht von einer "Kostenkrise" der Fleisch- und Wurstwarenhersteller. Nach Corona und Schweinepest träfen nun die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs die Branche. Der Rohstoff Fleisch habe sich binnen Jahresfrist bei Schwein und Geflügel jeweils um rund 45 Prozent erhöht, bei Rind um ein Drittel. Die Transportkosten seien zum Vorjahr um ein Viertel gestiegen, Gas habe sich um 42 Prozent verteuert, Strom um 25 Prozent. Bei Verpackungen lägen die Steigerungen bei 41 Prozent für Wellpappe-Kartonagen und 78 Prozent für Folien. Gewürze und Zusatzstoffe kosteten 35 Prozent mehr. Preisanpassungen seien daher notwendig, "um als Erzeuger und Produzent die Kostenkrise überstehen zu können", erklärt TFB.

"Im Fokus dürfen jetzt nicht Preise, sondern müssen die Versorgungssicherheit und die Produktionsfähigkeit der Landwirtschaft stehen", sagt auch der Sprecher des genossenschaftlichen Westfleisch-Konzerns in Münster, Meinhard Born. Er sieht aber gute Chancen auf ein gemeinschaftliches Vorgehen mit den Abnehmern: "Bei unseren langjährigen Handelspartnern treffen wir aktuell auf viel Verständnis. Die Dramatik ist allen bewusst."

Tönnies-Geschäftsführer Frank Duffe spricht derweil von einer "massiven Störung der Geschäftsgrundlagen" infolge des Krieges. Langfristige Strom- und Gaskontrakte stünden ebenso wie Logistikverträge aufgrund des Ausfalls ukrainischer Fahrer unter dem Vorbehalt der Aufkündigung wegen "höherer Gewalt". Tönnies müsse wegen der "dramatischen Entwicklungen" mit sofortiger Wirkung die Preise laufender Verträge anpassen. Wie viel am Ende die Verbraucher an der Ladentheke mehr zahlen müssen, ist unklar.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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