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"RansomWeb" erpresst Webseiten-Betreiber

Archivmeldung vom 05.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schloss: Das macht "RansomWeb" mit Servern. Bild: Tim Reckmann, pixelio.de
Schloss: Das macht "RansomWeb" mit Servern. Bild: Tim Reckmann, pixelio.de

Der Informationssicherheits-Spezialist High-Tech Bridge hat einen neuartigen Angriff beobachtet, der Daten von Web-Anwendungen verschlüsselt und damit Lösegeldzahlungen erpresst. Das kriminelle Prinzip ähnelt also der Ransomware für PCs, mit der so mancher Privatnutzer leidvolle Erfahrung hat.

Allerdings zielt "RansomWeb" mit seinen Server-Attacken auf Unternehmen und somit potenziell viel größere Fische ab. Zudem könnte der Ansatz nicht nur der Erpressung, sondern auch der einfachen Zerstörung von Webangeboten dienen - als effektive Alternative zu DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service).

Ausgerechnet bei einem Finanzunternehmen ist High-Tech Bridge auf RansomWeb gestoßen. Im Dezember 2014 meldete die Website einen Datenbank-Fehler, der Betreiber erhielt eine Erpresser-E-Mail mit dem Angebot, die Datenbank zu entschlüsseln. Ursprünglich hielt der Sicherheitsspezialist das für einen gezielten Angriff, doch nun hat er einen zweiten Fall entdeckt. "Wir sind vermutlich mit einer Emerging Threat konfrontiert, die Verunstaltungen und DDoS-Angriffe überstrahlen könnte", warnt High-Tech Bridge-CEO Ilia Kolochenko.

Fieser Verschlüsselungs-Trick

Das Prinzip der neuen Attacke ähnelt Ransomware, die Festplatten verschlüsselt und dann Schutzgeld erpresst. Allerdings ist RansomWeb etwas komplexer. Im Fall des Finanzunternehmens haben die Hacker nach dem ersten Eindringen monatelang zugewartet, damit neben der Datenbank der betroffenen Web-Anwendung auch Server-Backups verschlüsselt sind. Während dieser Zeit konnte die Anwendung den Schlüssel von einem Server der Kriminellen beziehen und funktionierte daher scheinbar normal. Erst, nachdem die Hintermänner den Schlüssel offline genommen haben, war das Unternehmen aus der eigenen Datenbank ausgesperrt.

Die Erpresser haben dann 50.000 Dollar gefordert, so High-Tech Bridge gegenüber "Forbes". Kolochenko zufolge haben die Hacker aber Fehler gemacht, sodass der Schlüssel rekonstruiert werden konnte. Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre das Unternehmen um eine Zahlung kaum umhin gekommen. Denn sind auch die Daten in Backups verschlüsselt, ist das Webangebot effektiv unbrauchbar. Daher befürchtet das Unternehmen, dass der Ansatz nicht nur Erpressern dienen wird. Für Angreifer, die Webseiten unbrauchbar machen wollen, wäre der Verschlüsselungs-Trick eine starke Alternative zu DDoS-Attacken. Diese verursachen schließlich meist nur relativ kurze Störungen.

Vor allem Webserver im Visier

Für Experten kommt ein Angriff wie RansomWeb nicht überraschend. Der Ransomware-Ansatz ist massiv auf dem Vormarsch, wie Thomas Uhlemann, Sicherheitsspezialist bei ESET , gegenüber pressetext bestätigt. "Da Malware-Autoren immer auf der Suche nach einfachen Zielen sind, ist es nicht verwunderlich, dass nach Windows und Android nun Webserver verstärkt im Fokus stehen", erklärt er. Letztlich sei der Trick hinter RansomWeb also eine logische Weiterentwicklung in der Cybercrime-Branche.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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