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2016: Piratenseiten machten 111 Mio. Werbe-Dollar

Archivmeldung vom 10.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Piratenschatz: Fette Beute zu machen, wird schwerer. Bild: tokamuwi, pixelio.de
Piratenschatz: Fette Beute zu machen, wird schwerer. Bild: tokamuwi, pixelio.de

Piratenseiten haben im Jahr 2016 Einnahmen in Höhe von 111 Mio. Dollar durch digitale Werbung erwirtschaftet. Das zeigt eine aktuelle Studie der Trustworthy Accountability Group (TAG), die sich unter anderem den Kampf gegen werbefinanzierte Piraterie auf die Fahnen schreibt. Eben dieser Kampf sei erfolgreich. Anitpiraterie-Maßnahmen der Werbeindustrie hätten die Werbeeinnahmen von Piratenseiten um 48 bis 61 Prozent gesenkt. Fraglich scheint allerdings, wie realistisch die TAG-Zahlen wirklich sind.

Werbe-Schuss vor Piraten-Bug

"Wir haben den Krieg gegen werbefinanzierte Piraterie nicht gewonnen, aber die Schlacht hat begonnen und wir machen gute Fortschritte", meint TAG-CEO Mike Zaneis. Denn ohne die Schritte der Werbewirtschaft gegen Piraterie hätten Betreiber von Piratenseiten voriges Jahr 102 bis 177 Mio. Dollar mehr an Werbeeinnahmen generiert, so TAG. Allerdings liegt dieser Behauptung die Annahme zugrunde, dass Piratenseiten ansonsten ausschließlich Premium-Werbung anzeigen würden. Doch Non-Premium-Werbung, die laut TAG 83 Prozent der Anzeigen auf Piratenseiten ausmacht, umfasst jene für Glücksspiel, Dating-Seiten und VPN.

Die Annahme, dass Piratenseiten ohne große Bemühungen der Werbebranche gänzlich ohne für die Schmuddelecken des Internets typischten Anzeigen ausgekommen wären, scheint bestenfalls weit hergeholt. Zudem ist fraglich, ob die Schätzung der 111 Mio. Dollar an Werbeeinnahmen wirklich haltbar ist. Denn die TAG nimmt dabei an, dass normale Non-Premium-Werbung (keine Videos) im Schnitt mit beachtlichen 2,5 Dollar pro Tausend Einblendungen vergütet wird. Die ebenfalls gegen Piraterie engagierte Digital Citizens Alliance (DCA) hatte dafür 2015 einen Wert von 30 Cent angenommen - was auch eher zu den Angaben passt, die Seitenbetreiber gegenüber "TorrentFreak" machen.

Restposten statt Premium-Bezahlung

Die DCA war 2015 auch davon ausgegangen, dass Premium-Werbung meist als Restposten auf Piratenseiten landet, um Kampagnen abzuschließen. Daher ging die DCA davon aus, dass Piraten dafür keine Premium-Bezahlung bekommen, sondern genauso wenig Geld wie für andere Werbung. Die TAG hingegen nimmt an, dass Premium-Werbung das Doppelte bringt, also fünf Dollar pro tausend eingeblendeten Bannern. Insgesamt scheint also fraglich, ob Piraten mit Werbung so reich werden, wie die TAG behauptet - und ob Bemühungen der Werbebranche ihnen auch nur annähernd so stark schaden wie behauptet.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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