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Internet stärkt Familienbande

Archivmeldung vom 21.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Vereinsamung und Isolation? Eine aktuelle Untersuchung des auf "Community-Soziologie" spezialisierten US-Soziologen Barry Wellman besagt das genaue Gegenteil. Neue Kommunikationstechnologien fördern demnach die Kommunikation innerhalb der Familie.

Kulturpessimisten waren schon nach dem Durchbruch des Fernsehens überzeugt, dass der passive Medienkonsum vor der Flimmerkiste das soziale Kerngefüge der Kleinfamilie zerstören wird. Mit der rasanten Verbreitung von Internetzugängen verschob sich die Debatte hin zur isolierten Vereinsamung im WWW, die vertraute Kontakte mit den Liebsten zusehends auflösen könnte.

Blut ist aber scheinbar dicker als der Breitbandanschluss - oder besser: Es zirkuliert scheinbar sogar über das Modemkabel. Jeder zweite Befragte (47 %) gab bei der Erhebung der Universität von Toronto an, dass sich die Qualität der Kommunikation in der Familie durch den technischen Fortschritt verbessert habe.

Zwei Prozent sind dagegen überzeugt, dass die innerfamiliäre Verständigung im Zeitalter von Handy, E-Mail und SMS an Qualität verloren hat.

Konservativen Medienpädagogen, die hinter den Effekten neuer Kommunikationstechnologien auch Beeinträchtigungen der Familienbindung befürchten, kann sich der Autor der Studie, Barry Wellman, nicht anschließen: “Viele Familien begrüßen Internet und Handy, weil sie dann wissen, was der andere den ganzen Tag macht.”

Handy und E-Mail sind innerhalb der US-Familien weit verbreitet: 94 Prozent der Erwachsenen haben Zugang zum Internet, bei den Kindern sind es 84 Prozent.

Knapp die Hälfte aller befragten Eltern rufen den Nachwuchs einmal täglich auf dem Handy an – schließlich müssen die Jungen zeitweise an das gemeinsame Abendessen erinnert werden.

Neben dem Familienleben profitieren auch Partnerschaften von SMS und E-Mail: Laut Umfrage haben “love taps” - spontane Liebesgrüße via SMS, im Chat oder in der E-Mail - in den vergangenen zehn Jahren eklatant zugenommen.

Barry Wellmannull ist Professor der Soziologie und in den Bereichen “Community-Soziologie” und Internet sowie Mensch-Computer-Interaktion tätig. Besonders interessiert ist Wellman am Paradigmenwechsel von gruppenzentrierten Beziehungen hin zu “vernetztem Individualismus”. In seiner aktuellen repräsentativen Umfrage wurden von Dezember 2007 bis Januar 2008 2.252 Amerikaner aller Altersgruppen befragt.

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