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Studie: Bundesregierung verfehlt Ziele beim Netzausbau

Archivmeldung vom 03.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: Marko Greitschus / pixelio.de
Bild: Marko Greitschus / pixelio.de

Mehr als acht von zehn Telekommunikationsunternehmen rechnen damit, dass die Bundesregierung ihre Ziele beim Netzausbau verfehlen wird: Sie halten die Pläne für illusorisch, bis 2014 drei Viertel der Haushalte mit superschnellen Anschlüssen von mehr als 50 Megabit pro Sekunde auszustatten. Im Ausbau der Netze sehen die Firmen die größten infrastrukturbezogenen Probleme. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Branchenkompass 2011 Telekommunikation" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Die Telekommunikationsunternehmen wünschen sich einen schnellen Fortschritt beim Breitbandaufbau sowie -ausbau. 42 Prozent sehen hier dringenden Investitionsbedarf. So sind laut Bundeswirtschaftsministerium nur für knapp 40 Prozent der Haushalte Dienste mit Übertragungsgeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s verfügbar (Stand Herbst 2010). Besonders in vielen ländlichen Gebieten bleibt schnelles Surfen, Mailen und Chatten bislang nur ein Traum. Zudem stoßen auch die bestehenden Netze an ihre Kapazitätsgrenzen - ihnen droht ein Datenkollaps. Das betrifft sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknetze. So benötigt beispielsweise ein einziges Youtube-Video, das auf ein Smartphone geladen wird, so viel Netzkapazität wie eine halbe Million SMS. "Die entscheidende Hürde beim Netzausbau ist die Frage der Finanzierung", sagt Peter Hascher, Telekommunikationsexperte bei Steria Mummert Consulting. "Die Unternehmen können die hohen Kosten nicht alleine schultern. Deshalb verlangsamen sie den Netzausbau und investieren nur da in die Infrastruktur, wo es wirtschaftlich Sinn macht." Eine Zusammenarbeit mit Partnern wird punktuell praktiziert, beispielsweise von Vodafone und Netcologne im Rheinland, stellt jedoch für die meisten Unternehmen keine generelle Alternative dar. Nur neun Prozent sind dazu bereit. Der Grund: Sie wollen den Zugang zum Endkunden nicht mit anderen Unternehmen teilen.

Fortschritt soll vor allem die Mobilfunktechnologie Long Term Evolution (LTE) bringen. Das neue Netz ermöglicht eine hohe Geschwindigkeit und eine gute Qualität der Datenübertragung. LTE könnte die mobile Breitbandverfügbarkeit deutlich verbessern und auch den ländlichen Raum via Handy oder Laptopkarte mit schnellem Internet versorgen. Das erste LTE-Netz wurde zwar im vergangenen August in Kyritz bei Berlin bereits in Betrieb genommen. Allerdings gibt es bisher kaum Endgeräte, die LTE nutzen können.

Quelle: Steria Mummert Consulting

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