Autonome Drohnen verzichten auf Kameras
Archivmeldung vom 04.03.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Schweizer Hightech-Start-up Verity Studios hat auf der "TED2016"-Entwicklerkonferenz in Vancouver gleich mit mehreren neuen Drohnen für Aufsehen gesorgt. Die Prototypen unterscheiden sich in Größe und Antriebskonzept, haben aber eines gemeinsam: Sie verfügen über eine neue Technologie zur Positionierung und Stabilisierung, die ohne externe Kameras auskommt und es den Fluggeräten trotzdem zu jeder Zeit ermöglicht, sich exakt und autonom im dreidimensionalen Raum zu bewegen.
"Miniaturflieger haben sich seit der Zeit der funkferngesteuerten Spielzeug-Helikopter enorm weiterentwickelt", stellt Raffaello D'Andrea, Professor für dynamische Systeme und Steuerung an der ETH Zürich, klar. Gemeinsam mit seinen Kollegen des ETH-Spin-offs der Verity Studios habe man eine ganze Flotte futuristischer kleiner Fluggeräte entwickelt, die zeigen sollen, "was im Bereich des autonomen Fluges alles möglich ist". "Diese Drohnen sind bereit, ihre Arbeit für Inspektionen, Umweltüberwachungen, Journalismus, Fotografie und Film sowie kommerzielle Paketzustellungen aufzunehmen", ist der Experte überzeugt.
Kein Zusatz-Equipment
Dass ein Einsatz für derlei komplexe Aufgaben möglich ist, verdanken die Drohnen einer innovativen Positionierungs- und Stabilisierungstechnologie. "Bislang konnten diese Funktionen nur über externe Kameras realisiert werden. Wir haben eine vollkommen interne Lösung entwickelt, bei der kein zusätzliches Equipment mehr nötig ist", betont D'Andrea.
"Jede unserer Drohnen verfügt über spezielle Onboard-Sensoren, die ihre Position im Raum erkennen und Onboard-Berechnungen durchführen können, um selbst festzulegen, wie sie weiter vorgehen sollen", erläutert der Wissenschaftler. Die einzigen Kommandos, die noch vom User gegeben werden müssen, seien "Takeoff" und "Landen".
Perfekte Choreografie
Im Rahmen einer Demonstration auf der TED2016-Konferenz konnte D'Andrea eindrucksvoll beweisen, dass diese Technologie in der Praxis bereits sehr gut funktioniert. So ließ er etwa einen ganzen Schwarm von rund 20 Drohnen auf der Bühne in die Luft steigen, um sie mit blinkenden Lichtern ausgestattet mit einer perfekten Choreografie an verschiedenen Flugmanövern zu präsentieren. "Jede Einheit weiß, wo sie sich im Raum befindet und kann sich selbst steuern", so der Forscher.
Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner