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US-Schüler: Handy muss in versiegelte Tasche

Archivmeldung vom 30.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Yondr-Tasche sperrt das Smartphone weg.
Yondr-Tasche sperrt das Smartphone weg.

Bild: overyondr.com

Mehr als 1.000 US-Schulen verwenden ab dem kommenden Schuljahr die sich selbst verschließenden Smartphone-Taschen von Yondr. Damit sollen Schüler daran gehindert werden, im Unterricht auf ihr Handy zu schauen. Die Taschen werden häufig bei Konzerten und Musikfestivals genutzt, doch jetzt sind Bildungseinrichtungen stark an ihnen interessiert.

Bildungsexperte Wilfried W. Steinert zeigt sich im Gespräch mit pressetext dieser Idee gegenüber skeptisch. "Durch eine technische Lösung schauen Kinder zwar nicht mehr auf ihr Handy, aber sie lernen somit keine Verantwortung. Wenn wir den Unterricht stärker digitalisieren wollen, braucht es eine produktive Lösung. Diese Maßnahme verlagert das Problem nur, die Kinder werden nur versuchen, das zu umgehen", meint Steinert.

Handy zur Schulzeit weggesperrt

Die Yondr-Smartphone-Taschen können sich mit einem Magneten selbst verschließen und öffnen sich nach einer vorher festgelegten Zeit von alleine wieder. Sie können in der Zwischenzeit nicht vom Nutzer geöffnet werden. Wenn Kinder ab dem kommenden Schuljahr im Schulgebäude ankommen, müssen sie ihre Smartphones in einer Yondr-Tasche verstauen. So müssten sie ihre Handys zwar nicht abgeben, können sie aber nicht verwenden. Am Ende des Schultages öffnet sich die Tasche wieder.

Laut Zahlen des Pew Research Center besitzen 95 Prozent aller US-Teenager ein Smartphone, 45 Prozent sind fast ständig online. Mit den Taschen wollen die US-Schulen die Aufmerksamkeit der Schüler wieder mehr auf den Unterricht lenken. Sie sollen auch durch das Fehlen des Smartphones mehr miteinander und mit den Lehrkräften interagieren.

Smartphones nicht "konfiszieren"

Für Beth Silbergeld, Direktorin der Leadership High School in San Francisco, ist es wichtig, den Schülern ihr Smartphone nicht tatsächlich wegzunehmen. "Wir arbeiten nicht im Bildungswesen, um Eigentum zu konfiszieren. Selbst wenn es eine Box gibt, in die alle Schüler ihre Smartphones legen, ist das eine riesige Verantwortung für die Lehrer", zitiert der "Guardian" die Pädagogin.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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