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NDR: Bundesregierung plant weitere Abwehreinrichtung gegen Cyberkriminalität

Archivmeldung vom 10.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Oleg Rosental / pixelio.de
Bild: Oleg Rosental / pixelio.de

Die Bundesregierung plant neben dem angekündigten nationalen "Cyber-Abwehrzentrum", das vor allem die Bundesregierung selbst schützen soll, eine weitere zentrale Abwehreinrichtung gegen Cyberkriminalität und internationale Online-Angriffe. Das bestätigte der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, in einem Interview für die NDR-Reportage "Angriff aus dem Internet: Wie Online-Täter uns bedrohen", die am Donnerstag, 10. März, um 22.45 Uhr im Ersten läuft. "Wir führen Gespräche mit möglichen Partnern", sagte der BKA-Chef dem NDR.

Ziel ist laut Ziercke eine "Institutionalisierte Public-Private Partnerschaft" (IPPP) nach dem Vorbild im amerikanischen Pittsburgh. Teilnehmen sollten "Banken und Sparkassen ebenso wie das BKA und darüber hinaus vielleicht Versicherungsgesellschaften, aber auch die Internet-Provider und die Forschung", so der BKA-Chef.

NDR-Autor Klaus Scherer hat für seine Reportage einen BKA-Ermittler ins Pittsburgher Cyber-Zentrum begleitet, wo dieser sich regelmäßig mit der amerikanischen Bundespolizei FBI austauscht, die das Zentrum mit betreibt. Unter den Klienten sind nach NDR-Informationen seit Jahren auch deutsche Banken und Konzerne.

"An uns wendet sich beispielsweise der Pharma-Hersteller, dessen Produkte ausspioniert wurden", so der Chef des Cyber-Zentrums, Ron Plesco, in der Reportage. "Wir sagen ihm, dass das nicht allein sein Problem ist, sondern eines der gesamten Branche. Wir finden heraus, wer dahintersteckt, und geben die Erkenntnisse weiter, um Zivil- und Strafverfahren zu ermöglichen."

Plesco spricht von einer Zunahme internationaler Wirtschaftsspionage: "Da geht es um das neue Jet-Design, die umweltschonendere Kraftstoff-Formel oder das nächste Wunder-Medikament. Hacker forschen immer häufiger gezielt Firmenchefs, Vorstände, Chefberater oder Aufsichtsräte aus, über deren E-Mail-Briefkästen sie dann in die Netzwerke der Firmen vordringen."

Die bisherige Kooperation zwischen BKA und FBI loben die Hausherren ausdrücklich: "Die USA und Westeuropa sind wegen ihres Wohlstands und ihrer Computer-Dichte die Hauptangriffsziele der Täter", so ein FBI-Ermittler im NDR-Film. Eine Schadsoftware, die gegen US-Firmen eingesetzt werde, tauche bald auch in Deutschland auf und umgekehrt.

Ein FBI-Ermittler, der sich verdeckt in Cyber-Syndikate eingeschleust hatte, schildert zudem, dass auch die traditionelle Mafia vermehrt in die Online-Kriminalität dränge und seitdem die Gewalt zwischen rivalisierenden Banden zunehme.

US-Präsident Barack Obama beschrieb die Einrichtung, die bereits im Jahr 2002 als "National Cyber Forensics Training Alliance" (NCFTA) gegründet wurde, zuletzt als international "herausragendes, effizientes Modell".

Der Film "Angriff aus dem Internet: Wie Online-Täter uns bedrohen" war wegen einer Programm-Änderung anlässlich des Todes von Kinoproduzent Bernd Eichinger von Ende Januar auf den März-Termin verschoben worden.

Quelle: NDR / Das Erste

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