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Viren und Hacker gefährden jetzt auch die automatisierte Produktion

Archivmeldung vom 12.04.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eine wachsende Zahl von Produktionsanlagen steht Angriffen aus dem Internet praktisch ungeschützt gegenüber. Durch den Einzug neuer Technologien in die Fabrikhallen werden solche Angriffe zu einem zunehmend realistischen Szenario, warnt der IT-Security Dienstleister Defense AG aus München. Trotzdem sichern sich bisher nur sehr wenige Unternehmen ausreichend gegen solche Sicherheitsrisiken ab.

In immer stärkerem Maße lösen hier die aus der kommerziellen Datenverarbeitung bekannten Technologien wie Ethernet und das Internet Protocol (IP) die traditionellen Produktionsnetzwerke mit ihren proprietären Bussystemen ab. Doch diese neue Art der Standardisierung setzt das Produktionsnetzwerk auch allen Gefahren aus, die in Büroumgebungen seit langem bekannt sind. Dazu zählen Manipulationen durch Viren und Würmer ebenso wie gezielte Hacker-Angriffe, aber auch bewusstes oder unbewusstes Fehlverhalten der eigenen Mitarbeiter.

Während Büronetzwerke heute meist gegen solche Gefahren abgesichert werden, herrscht auf Seiten der Produktion noch erheblicher Nachholbedarf. "Die wenigsten produzierenden Unternehmen haben ein umfassendes Sicherheitskonzept für ihre industriellen Netzwerke", warnt Peter Dölling, Vorstand der auf IT-Sicherheit spezialisierten Defense AG. Zwar sei in Deutschland in den vergangenen Jahren viel in die IT-Sicherheit investiert worden, doch diese Investitionen seien fast ausschließlich in die Büronetzwerke geflossen. Dies sei vor allem deshalb bemerkenswert, so Dölling, weil gerade im produzierenden Gewerbe die eigentliche Wertschöpfung in den Fabrikhallen erfolge und eben nicht in den Büros. Zudem seien die Risiken in der Produktion erheblich höher, da eine durch Hacker oder Viren hervorgerufene Fehlfunktion von Maschinen hier zu erheblichen Sach- oder gar Personenschäden führen könne.

Die Gründe für die Vernachlässigung der Sicherheit in Industrie-Netzwerken sind mannigfaltig. So ist vielen Produktionsverantwortlichen gar nicht bewusst, welche Sicherheitsrisiken die Einführung moderner Netzwerktechniken mit sich bringt. Zudem ist es immer seltener möglich, die kritischen Netzwerke und Maschinensteuerungen gegenüber der Außenwelt abzuschotten, da immer mehr Produktionsanlagen aus Kostengründen aus der Ferne und damit meist über das Internet gewartet werden. Zudem fehlen derzeit noch externe Impulse, in die Sicherheit der industriellen Netzwerke zu investieren.

Banken betrachten bei ihren Ratings im Rahmen von Basel II meist nur die Sicherheit der Business-Systeme. Selbst das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) konzentriert sich praktisch ausschließlich auf Empfehlungen zur Absicherung von Büronetzwerken; industrielle Netzwerke werden im umfassenden IT-Grundschutzhandbuch so gut wie nicht erwähnt.

Zudem sind sich Vorstand und Geschäftsführung der neuen Risiken oft nicht bewusst. "Doch das KontraG unterscheidet nicht zwischen Büro- und Industrienetzwerken", warnt Peter Dölling die Manager vor den erheblichen Haftungsrisiken. "Und ein mehrstündiger Produktionsausfall oder eine durch fehlende Sicherheitsvorkehrungen verursachte Umweltkatastrophe haben ein erheblich höheres Schadenspotential als ein korrumpiertes Warenwirtschaftssystem."

Quelle: Pressemitteilung Defense AG

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