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Kein Denken mehr: Facebook und Co machen doof

Archivmeldung vom 08.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Facebook: unter der Lupe der Forscher. Bild: pixelio.de, Alexander Klaus
Facebook: unter der Lupe der Forscher. Bild: pixelio.de, Alexander Klaus

Facebook, Google+, Twitter und Co könnten uns langfristig dümmer machen, obwohl sie uns zunächst schlauer erscheinen lassen. Das schlussfolgern Forscher aus Experimenten, die im Journal of the Royal Society Interface publiziert worden sind. Demnach helfen soziale Netzwerke zwar dabei, auf schwierige Fragen die richtigen Antworten zu finden, indem man Freunden glaubt, jedoch könnte das dazu führen, dass die Fähigkeit zur Reflektion und zum eigenen analytischen Denken abnimmt.

Um herauszufinden, ob Facebook und Co schlauer machen oder nicht, haben die Forscher untersucht, ob sie dazu führen, dass Nutzer vorhandenes analytisches Denken ihrer Freunde imitieren und übernehmen. Dazu testeten sie 100 Freiwillige, alles Universitäts-Studenten, mit einer Serie von trickreichen Fangfragen. In diesem sogenannten "kognitiven Reflektions-Test" ist analytisches Denken notwendig, während bloße Intuition aufs Glatteis führt.

Zum Beispiel stellten die Forscher Fragen wie diese (hier zur Vereinfachung in Euro statt in britischen Pfund der Studie): Wenn ein Schläger und ein Ball zusammen 1,10 Euro kosten, und der Schläger einen Euro mehr kostet als der Ball - wieviel kostet dann der Ball? Die intuitive Antwort ist zehn Cent, aber richtig ist fünf Cent. Jede der Fragen wurde fünf Mal gestellt. Beim ersten Mal mussten die Probanden die Frage allein beantworten, danach durften sie Antworten ihrer "Freunde", also ihrer hinzugefügten Kommilitonen, abschreiben oder kopieren.

Die Experten stellten fest, dass je vernetzter jemand war, je öfter er dasselbe gefragt wurde und je mehr Möglichkeiten er hatte, eine Antwort von jemand anderem zu übernehmen, desto besser wurde er dabei, die richtige Antwort zu liefern. Die Probanden sahen also mit der Zeit durch ihre Kontakte, dass sie eine falsche Lösung angegeben hatten und erkannten die richtige bei ihren Freunden. Insofern könnten soziale Netzwerke dabei helfen Aufgaben zu lösen durch die Möglichkeit abzuschreiben oder zu kopieren.

Logisches Denken verkümmert

Nach diesem Test stellten die Forscher aber drei weitere Fangfragen, um zu sehen, ob die Freiwilligen jetzt alleine besser abschneiden als vorher oder nur besser darin werden, Antworten von anderen zu kopieren. Sie stellten fest, dass es keinerlei Verbesserung im eigenen logischen Denken gab. Die Tendenz zum intuitiven Antworten und die Möglichkeit in sozialen Netzwerken, per Copy und Paste eine Antwort zu übernehmen ohne selbst nachzudenken, könne uns daher irgendwann dümmer machen, warnen die Forscher.

Quelle: www.pressetext.com/Hubertus Müller

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