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Mobiltelefone machen asozial

Archivmeldung vom 18.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Handy-Gespräch: macht glücklich und egoistisch. Bild: pixelio.de, J. Kirchner
Handy-Gespräch: macht glücklich und egoistisch. Bild: pixelio.de, J. Kirchner

Zwei Studien der Universität Maryland legen nahe, dass die Nutzung von Mobiltelefonen oder auch nur das Denken ans eigene Handy die Bereitschaft, altruistisch zu handeln, senkt. Die Forscher haben herausgefunden, dass die Kommunikation mit Telefonen ein starkes Gefühl der Verbundenheit zu anderen Menschen hervorruft. Genau dieses Gefühl machen sie verantwortlich für den Rückgang von prosozialem Verhalten, wie die Huffington Post berichtet. Weitere Forschungen sollen klären, ob es diesen Kausalzusammenhang tatsächlich gibt.

"Mobiltelefone ermöglichen persönlicheren Kontakt als soziale Netzwerke. Technische Geräte und Medienkonsum haben erwiesenermaßen Einfluss auf das menschliche Sozialverhalten. Ob diese Effekte positiv oder negativ sind, sei dahingestellt. Oft bieten Begriffe in solchen Studien, in diesem Fall etwa 'Verbundenheit', Spielraum für Interpretation", sagt Andreas Berger von der Universität Wien http://univie.ac.at im Gespräch mit pressetext.

Schlimmer als Facebook

Die erste Studie aus Maryland hat in einer Vorerhebung festgestellt, dass Studenten sich durch den Kontakt per Mobiltelefon verbundener fühlen, als wenn sie via Facebook kommunizieren. In einer zweiten Stufe wurden die Studenten angehalten, entweder Facebook oder ein Mobiltelefon ohne Zugang zum sozialen Netzwerk zu verwenden. Anschließend wurden die Probanden befragt, wie wahrscheinlich ein freiwilliges Engagement bei einer sozialen Einrichtung wäre. Die Nutzer von Mobiltelefonen zeigten eine deutlich geringere Neigung zu sozialem Engagement. Die Wissenschaftler glauben an einen negativen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der gefühlten Verbundenheit und der Bereitschaft, altruistisch zu handeln.

Studienleiterin Rosellina Ferraro lässt keinen Zweifel daran, dass weitere Untersuchungen nötig sind. Es müsse beispielsweise geklärt werden, ob sozial noch erfüllendere Kommunikationsformern, wie ein Gespräch via Skype, ein weiteres Sinken der Bereitschaft zu prosozialem Verhalten zur Folge hat. Dass Handys Gefühle tiefer Verbundenheit hervorrufen und damit ein menschliches Grundbedürfnis erfüllen können, steht für die Studienautoren außer Frage. In einer zweiten Studie, die allerdings noch nicht veröffentlicht ist und auch noch keine Qualitätskontrolle überstanden hat, fanden die Forscher heraus, dass schon der Gedanke an das eigenen Mobiltelefon ausreicht, um das Verhalten zu beeinflussen.

Drahtloser Einfluss

In der zweiten Untersuchung wurden die Studienteilnehmer aufgefordert, ein Bild ihres Fernsehers oder ihres Mobiltelefons zu zeichnen und dabei an die Nutzung des jeweiligen Gerätes zu denken. Anschließend mussten die Probanden eine Aufgabe lösen. Ihnen wurde gesagt, dass bei Erfolg Geld für eine wohltätige Institution gespendet würde. Die Teilnehmer, die an ihr Handy gedacht hatten, zeigten deutlich weniger Einsatz.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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