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Pin-Interface hilft Blinden bei 3D-Entwürfen

Archivmeldung vom 01.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Detailgetreu: Pins stellen 3D-Objekte dar.
Detailgetreu: Pins stellen 3D-Objekte dar.

Bild: stanford.edu

Forscher der Stanford University haben ein neues Interface vorgestellt, das blinde und sehbeeinträchtigte Personen bei der Gestaltung und Produktion verschiedener 3D-Objekte am Computer unterstützt. Das gemeinsam mit Betroffenen entwickelte Gerät, das optisch an Nagelbretter aus der Spielzeugabteilung erinnert, nutzt eine Vielzahl schmaler rechteckiger Pflöcke (Pins), um dem User bei Berührung einen detailgetreuen haptischen Eindruck von der dreidimensionalen Geometrie seines eigenen Entwurfs zu vermitteln.

"Enorm wichtiger Schritt"

"Das Erstellen von 3D-Objekten mithilfe von Computersoftware ist oft der erste Schritt, um diese Objekte auch physikalisch bauen zu können. Für blinde oder sehbeeinträchtigte Menschen sind solche Arbeiten aber äußerst mühsam", erklärt Alexa Siu, Studienabsolventin im Bereich Mechanical Engineering an der Stanford University. Denn sogar die fortschrittlichsten Eingabesysteme und Interface-Technologien würden es immer noch nicht schaffen, einen wirklich barrierefreien Zugang zu dreidimensionalen Modellierungsprozessen herzustellen. "Auch heute noch können Betroffene ihre Arbeit nur evaluieren, indem sie physische Versionen ihrer Entwürfe basteln oder auf Mitarbeiter vertrauen, die normal sehen können", betont die Expertin.

Die Zielvorgabe des Projekts sei deshalb klar. "Wir wollen es auch Blinden ermöglichen, ihre Design-Ideen zu entwerfen, ohne dabei auf die Hilfe von nicht beeinträchtigen Mediatoren angewiesen zu sein. Das reduziert nämlich die Kreativität, die eigene Handlungsmacht und die Einsatzfähigkeit", so Siu. Diese Auffassung teilt sie mit Co-Entwickler Joshua Miele, der selbst blind ist und große Hoffnungen in seine Erfindung setzt: "Das eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten. Wenn Blinde endlich geeignete Werkzeuge zur Verfügung haben, um ihre kreativen Ideen unabhängig und schnell umzusetzen, ist das ein enorm wichtiger Schritt."

Metallstifte wie bei Spielzeug

Das von Siu, Miele und ihrem Team entwickelte Interface ähnelt in Aussehen und Funktionsweise einem bekannten Spielzeug, bei dem Nagelpins verwendet werden, um zum Beispiel einen Gesichts- oder Handabdruck auf dekorative Weise festzuhalten. Dafür, dass die Form erhalten bleibt, sorgt eine Vielzahl von schmalen rechteckigen Metallstiften, die sich nach Belieben nach oben und unten verschieben lassen. Im Fall des neuen Steuergeräts werden die Pflöcke genutzt, um Entwürfe aus dem Computer im Detail dreidimensional abzubilden.

Der präsentierte Prototyp kann aber noch mehr: Er erlaubt es auch, ein 3D-Modell zu drehen, um es aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Außerdem können User damit auch näher an Objekte heranzoomen oder diese aus weiterer Entfernung ansehen. "In weiteren Schritten wollen wir dann noch die Größe, die Leistbarkeit und die Auflösung des Pin-Displays verbessern", lässt Siu abschließend wissen.


Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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