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Nur fünf Prozent nutzen digitalen Personalausweis im Internet

Archivmeldung vom 08.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Deutscher Personalausweis seit dem 1. November 2010 (Muster)
Deutscher Personalausweis seit dem 1. November 2010 (Muster)

Fünf Jahre nach seiner Einführung nutzt mit fünf Prozent nur ein Bruchteil der Deutschen den elektronischen Personalausweis, um sich damit im Internet zu identifizieren. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK für die "Welt am Sonntag" und Recherchen der Zeitung hervor.

Auf die Frage, ob sie die Online-Funktion ("eID") des Dokuments in den vergangenen zwölf Monaten genutzt hätten, antworteten nur knapp fünf Prozent der Befragten mit "Ja". Den neuen Personalausweis besitzt jeder Dritte von ihnen. Das Ziel der Bundesregierung, den Personalausweis als Standard im Internet zu etablieren, rückt angesichts dieser geringen Akzeptanz in weite Ferne. Zwar besitzen bereits 35 Millionen Deutsche das Dokument mit eingebauten Chip, es lägen aber "keine konkreten Zahlen zur Nutzung der Online-Funkion vor", teilte das Bundesinnenministerium auf Anfrage mit.

Nach "Schätzungen" sei bei rund jedem dritten Personalausweis die Online-Funktion freigeschaltet - zwei von drei Bürgern verzichten also grundsätzlich auf die Möglichkeit, mit ihrem Ausweis ins Netz zu gehen. Das passt zum Ergebnis der GfK-Umfrage. Demzufolge haben 9,3 Prozent der Besitzer des neuen Ausweises die Chipkarte in den vergangenen zwölf Monaten für digitale Behördengänge genutzt und nur 7,9 Prozent verwendeten ihn für kommerzielle Anwendungen im Netz. An der Umfrage nahmen 1.983 Personen teil.

"Der neue Personalausweis leidet bis heute unter seinen Geburtsfehlern. In vielen Bürgerämtern wurde den Leuten ja sogar empfohlen, die Online-Funktion besser nicht freizuschalten", kritisiert Pablo Mentzinis vom Fachverband Bitkom. Eine mangelnde Schulung von Behördenmitarbeitern, fehlende Öffentlichkeitsarbeit und eine anfangs nicht bedienerfreundliche App hätten dazu geführt, dass ein an sich sinnvolles Projekt von vornherein in das falsche Fahrwasser geraten sei.

Auch an Anbietern für die Dienste fehlt es. Bisher haben nur 55 kommerzielle und 109 behördliche Anbieter beim Bundesverwaltungsamt das Zertifikat erworben, das sie zu einem digitalen Identitätscheck per Personalausweis berechtigt.

Die seit Jahresbeginn mögliche Automobilzulassung per Internet wird offenbar kaum genutzt. So wurde i-KfZ etwa in Rheinland-Pfalz im April von fünf Personen angewandt. Bei der Deutschen Bahn können sich Kunden ab Spätsommer wieder online per E-Personalausweis zum Lastschriftverfahren anmelden. Bisher nutzte dies eine "knapp dreistellige" Zahl von Kunden pro Monat.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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