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Mobiles Radio - auch für das Auge?

Archivmeldung vom 04.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ein neuer Audiodienst liefert mit dem Radioprogramm die passenden Bilder - etwa CD-Cover oder Konzertfotos. © Fraunhofer HHI
Ein neuer Audiodienst liefert mit dem Radioprogramm die passenden Bilder - etwa CD-Cover oder Konzertfotos. © Fraunhofer HHI

Das Auge hört mit: Für das Handy-Radio haben Forscher einen neuen Audiodienst entwickelt, bei dem der Ton durch Bilder auf dem Display untermalt wird - etwa CD-Cover oder Konzertfotos. Ton und Bild brauchen nur ein Viertel der Bandbreite des herkömmlichen Radios.

Begeistert summt der Hörer das Lied mit, das aus dem Handy-Radio dudelt. Diese Musik könnte man sich eigentlich mal kaufen - auf welcher CD der Song wohl erschienen ist? Ein kurzer Blick auf das Display gibt Antwort: Hier erscheinen zu jedem Lied Zusatzinfos in Form von Bildern, etwa das CD-Cover, Fotos von einem Konzert der Band oder - falls es sich um einen Soundtrack handelt - Screenshots aus dem Film. Das Besondere: Der Service benötigt inklusive der Bilder nur ein Viertel der Bandbreite, die das momentan übliche digitale Stereosignal über DAB braucht. Damit reduzieren sich auch die Übertragungskosten von Bild und Ton auf nur etwa 25 Prozent.

Die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut HHI in Berlin, die das "visuelle Radio" entwickelt haben, mussten dazu zunächst das Tonsignal komprimieren. "Statt des herkömmlichen DAB-Formats nutzen wir das Radioformat High-Efficiency Advanced Audio Coding HE-AAC, das unsere Kollegen in der Fraunhofer-Ausgründung Coding Technologies entwickelt haben", sagt Dr. Ralf Schäfer, Abteilungsleiter am HHI. "So konnten wir die Bandbreite des Tons von 192 Kilobit pro Sekunde auf 48 Kilobit pro Sekunde reduzieren." Um auch die Bilder Platz sparend verschicken zu können, komprimieren die Experten auch diese. Dafür verwenden sie die Technik, die für das mobile Fernsehen auf dem Handy eingesetzt wird. "Hier ging es darum, die Komprimierung auch auf Standbilder effizient anwenden zu können", sagt Schäfer. "Mit Erfolg: Schicken wir etwa alle zwei Sekunden ein neues Bild mit, kommen lediglich 10 bis 15 Kilobit pro Sekunde dazu." Hierzu wird das zur Zeit effizienteste Videocodierverfahren H.264/AVC verwendet, an dessen Entwicklung und Standardisierung die Forscher des HHI maßgeblich beteiligt waren.

Im August geht das visuelle Radio in mehreren Regionen in Deutschland in den Testbetrieb - bei verschiedenen öffentlich-rechtlichen Radiosendern. Interessierte können das visuelle Radio auch auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand auf der Messe IBC testen, die vom 7. bis 11. September in Amsterdam stattfindet (Halle 8, Stand 381). Schäfer sieht das visuelle Radio als neuen Dienst zunächst in Mobile-TV-Netzen. Langfristig, so hofft der Forscher, könnte das neue visuelle Format das traditionelle Radio ersetzen.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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